MöTLEY CRüE - Too Fast For Love
Mehr über Mötley Crüe
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Elektra
- Release:
- 10.11.1981
- Live Wire
- Come On And Dance
- Public Enemy #1
- Merry-Go-Around
- Take me To The Top
- Piece Of Your Action
- Starry Eyes
- Too Fast For Love
- On With The Show
Glam, Punk und Metal mit Melodie und einem schrägen Vogel am Mikrophon.
Zu einer Zeit, als man noch in die Plattenläden ging, um zu sehen, was es Neues gab, stand mit einem Mal eine eher unscheinbare Scheibe in den Regalen, die in der Metalszene bombig einschlug. Besonders verantwortlich: der Opener 'Live Wire'. Was für ein Lied! Schnell, knackig und mit unbändiger Wildheit vorgetragen. Hier verbindet sich das simple Ungestüm des Punk mit einem großartigen Gitarrenriff, dazu die ungewöhnliche Quietschstimme Vince Neils, und das Resultat ist einer der besten Metalsongs aller Zeiten.
Wer hätte das gedacht. 900 Stück war die erste Auflage der Scheibe gewesen, als sie 1981 als Eigenpressung der Band erschien, die ihr den Weg ebnete und von Elektra Records 1982 neu veröffentlicht wurde, mit dem Song 'Stick To Your Guns' weniger und einer durcheinander gewürfelten Tracklist. Es war die Frühzeit des Metals in den USA, an der Bay wurde gethrasht, in LA ging der Absatz an Haarspray hoch. Für die südlichere Szene, aus der MÖTLEY CRÜE stammt, ging die Band erstaunlich heftig zu Sache in besagtem Stück. Doch das sollte nicht so bleiben. Was klingt, als ob diese Tatsache zu einer Enttäuschung führen könnte, entpuppte sich aber als ein abwechslungsreiches Album, bei dem jeder einzelne Song ein Prachtstück ist. Gleich das folgende 'Come On And Dance' mit seinem stampfenden Rhythmus und dem coolen Drumming erwies sich ebenfalls als Volltreffer. Die Band und vor allem der Kopf hinter den Kompositionen, Basser Nikki Sixx, setzte sogar große Mitsing-Melodien wie im folgenden 'Public Enemy #1' ein und hatte auch das Gespür für die ruhigeren Lieder wie 'Merry-Go-Around' und dem geradezu epischen 'On With The Show'.
Kommerziell war "Too Fast For Love" erst später größerer Erfolg beschieden, nachdem die folgenden Alben zu Hits geworden waren. Trotzdem ist das Debüt mit dem nachfolgenden "Shout At The Devil" der künstlerische Höhepunkt des Schaffens der Band, was hauptsächlich daran liegt, dass sie noch das Ungestüme der Jugend durchscheinen lassen, das später durch Routine und sicher auch größere kompositorische Fähigkeiten zurückgedrängt wurde. Außerdem schüttelte Mick Mars in der Anfangszeit seine besten Riffs aus dem schwarzbekleideten Ärmel und gibt dem Album damit etwas, was der Band in der zweiten Hälfte der Achtziger häufig fehlte: Virtuosität. Und deswegen gehört das Album in den Plattenschrank.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger