MONO - Hymn To The Immortal Wind
Mehr über Mono
- Genre:
- Instrumental Postrock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Conspiracy (Cargo Records)
- Release:
- 27.03.2009
- Ashes In The Snow
- Burial At Sea
- Silent Flight, Sleeping Dawn
- Pure As Snow (Trails Of The Winter Storm)
- Follow The Map
- The Battle To Heaven
- Everlasting Light
<strong>Klanglandschaften einer Traumwelt - made in Japan</strong>
Tokio. Eine nimmermüde Neon-Metropole, ein Begriff, der an Hightech, Wolkenkratzer, unlesbare Leuchtreklamen und kreischende, pausenlos telefonierende Schulmädchen denken lässt. Doch inmitten des bunten Potpourris, aus dem Legionen ebenso schräger wie untalentierter J-Rock-Vertreter schwappen, formieren sich bisweilen Inseln hochklassiger, faszinierender Musik, geschaffen von einzigartigen Künstlern. Wie die Band MONO, deren Klänge in eine dem hektischen Treiben so gegensätzliche Welt entführen.
Auf ihrem mittlerweile fünften Album verbindet das japanische Quartett einmal mehr Postrock-Trademarks mit klassischen, orchestralen Elementen, dezent und immer passend lassen sich auch Einflüsse der traditionellen Landesmusik heraushören – all dies spielt auf "Hymn To The Immortal Wind" überzeugender und stimmungsvoller zusammen denn je. Die Tracks bauen Landschaften auf, erzählen Geschichten, wecken Emotionen und Erinnerungen – sanft und dramatisch zugleich.
Das Album beginnt mit Stille, könnte man meinen. Leise, wie aus weiter Ferne kündigt sich der erste Übertrack 'Ashes In The Snow' mit einem Rauschen an, das sogleich durch sanfte Akustik-Klänge ergänzt wird. Die Atmosphäre entfaltet sich und hüllt den Hörer ein; schon wird man hineinversetzt in eine weiße Landschaft, spürt die Schneeflocken im Wind tänzeln. Langsam steigern Streicher und feierliche Drums die Dramatik, spätestens hier bildet sich beim Hören die erste Gänsehaut – und die wird über die gesamten 67 Minuten Spieldauer beibehalten.
Jedes der fein durchkomponierten Instrumentalstücke besitzt einen eigenen Zauber; liebevoll ausgearbeitete Details und fließende Übergänge bestimmen das Klangbild, das von MONOs individuellem Stil geprägt ist. Obwohl oder gerade weil das Album so einheitlich und aus einem Guss klingt, wird es nie eintönig, da es in seinen sieben Tracks Abwechslung bietet und Highlights, die erkundet werden möchten – die kraftvollen Drums gegen Ende von 'Burial At Sea' seien nur eines von vielen Beispielen. Ob Pianoklänge, in den Vordergrund schwebende Gitarren, Streicher oder Synthesizer-Töne - alles ist fein abgestimmt, unaufdringlich und doch fesselnd. Kaum eine Postrock-Band vermag es, die vorherrschende Ruhe durch soviel Regung zu füllen.
MONO zaubern Soundkulissen, die sich nicht als bloße Hintergrundmusik abtun lassen, da man sie nicht unbeteiligt hören kann. Die zarten Klänge von "Hymn To The Immortal Wind" ergreifen augenblicklich, bringen zum Träumen, zum Nachdenken: eine meditative Komposition für ruhige, verträumte Stunden. Musik, die trotz ihres Anspruchs vom ersten Durchlauf an zündet, weil sie die Seele berührt und nachhallt als reine Stimmung. Reinhören und verzaubern lassen!
Anspieltipps: 'Ashes In The Snow', 'Burial At Sea', 'Everlasting Light'
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein