MONSTER MAGNET - Mastermind
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Monster Magnet
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Rec (edel)
- Release:
- 29.10.2010
- Hallucination Bomb
- Bored With Sorcery
- Dig That Hole
- Gods And Punks
- The Titan Who Cried Like A Baby
- Mastermind
- 100 Million Miles
- Perish In Fire
- Time Machine
- When The Planes Fall From The Sky
- Ghost Story
- All Outta Nothin'
Die Space-Cowboys auf einem wunderbaren Trip durch das Rock-Universum!
Monster Magnet – Alter, die gibt es noch? Haben sich die Space-Hippies nicht irgendwann mit einem selbst gebastelten Raumschiff (angetrieben durch Whiskey und andere bewusstseinserweiternde Substanzen) auf den Mars gejagt? Offenbar nicht – oder sie sind wieder zurück, denn via Napalm Records (wer hätte das gedacht) präsentieren die Jungs mit "Mastermind" ihr nunmehr neuntes Studioalbum. Nehmen wir es vorweg – auf ihrem Zenit waren Monster Magnet vor gut zwölf Jahren. Dennoch ist eine neue Veröffentlichung immer eine spannende Angelegenheit.
Schon der Beginn des Openers 'Hallucination Bomb' macht deutlich – ein großes Hippie-Abenteuer steht bevor. "Welcome to the grand adventure" röchelt Dave Wyndorf ins Mikro und man stellt sich unwillkürlich die Frage, ob die Flasche Schnaps nun links oder rechts von ihm steht. Hier wird wunderbar chillig der Stoner Rock und Krautrock in eine Schüssel gekippt. Wodka und Erdbeeren hinterher – et voila, Spaß ist garantiert. Mit 'Bored With Sorcery' wird der Speed und Metal-Anteil erhöht – geil. Erinnerungen an goldene Zeiten werden wach. Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zeigt sich, dass Monster Magnet nichts verlernt haben und auf ihrem Trip durchs Universum genügend Inspiration gesammelt haben. So wird bei 'Gods And Punks' mit dem Sensenmann schön erdig durch die Wüste gerockt. Ziggi in den Mundwinkel, Onkel Jack in die Jacke gepackt. Eleganter kann die Suche nach dem Sonnenuntergang nicht sein.
Doch irgendwann wird dann doch die Gitarre in den Sand gestellt. Bei 'The Titan Who Cried Like A Baby' holt uns das Raumschiff endlich vom Planeten Erde und schickt uns auf eine atmosphärische Space-Odyssee. Zum Glück gibt es im Orbit auch Gitarren und so schicken sich unsere Helden an, in der Folgezeit wieder zum Sechssaiter zu greifen. Mit der 'Time Machine' wird in ruhigere Gefilde geflogen, bevor das große, rockige Finale ansteht (dabei sticht das herrliche 'Ghost Story' mit seinem tollen Country-Flair heraus).
Wer auf Aggro und Krawall aus ist, braucht mit Monster Magnet im Jahre 2010 gar icht mehr anzufangen. Es regiert der Rock, leicht verschroben und eigenwillig, aber mit jeder Menge schwarzem Humor und einer Grundstimmung, die einfach zum Abheben ist. Wer auf Monster Magnet steht, braucht gar keine Drogen. Ein Raumschiff-Führerschein reicht völlig aus.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Enrico Ahlig