MOON LETTERS - This Dark Earth
Mehr über Moon Letters
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks
- Release:
- 13.06.2025
- Energy Of The Heart
- Silver Dream
- Island Of Magic Mirrors
- Lonely Moon
- In The Catacombs
- Dawn Of The Winterbird
Wilder Prog und kontrastreiche Emotionen außer Kontrolle.
Womöglich könnten die Herren von MOON LETTERS ihr drittes Album noch ins Unendliche strecken und sich auf diesem Niveau, welches sie auf "This Dark Earth" an den Tag legen, dauerhaft einpendeln, dass der Funke gänzlich überspringen würde, scheint mir dennoch recht unwahrscheinlich. Die neue Scheibe kann sich manchmal nicht so recht entscheiden, ob sie nun eher emotional beeindrucken oder mit ihren vertrackten Arrangements punkten möchte, so dass die sechs neuen Songs in einem ständigen Widerstreit stehen, an dessen Ende es keinen echten Sieger gibt.
Die beschwingten Grooves in Stücken wie 'In The Catacombs' und 'Island Of Magic Mirrors' haben mit ihrer Mischung aus alternativen Gitarren und ordentlich verproggtem Instrumentarium sicher etwas für sich, doch irgendwie fehlt gerade denjenigen Stücken, in denen kurze Instrumentalschlachten ausgetragen werden, eine spürbare Seele und sie wollen sich folglich auch nicht in Gänze nähern. Geht man es indes gelassener, teils sogar introvertierter an, wie im stillen Interludium 'Lonely Moon' oder im besinnlichen 'Silver Dream', können die stillen Harmonien nichts sonderlich Bewegendes auf die Beine stellen und geraten irgendwann in eine uninspiriert anmutende Dauerschleife, die jeglichen Aufreger gerne nach hinten schiebt - nämlich genau dorthin, wo sich Keyboards und Gitarren in ein dauerhaftes Duell begeben, aber eben genauso wenig zünden.
Selbst im epischen Vierteiler 'Dawn Of The Winterbird' bekommt MOON LETTERS dieses Dilemma nicht richtig in den Griff und verliert so manches Mal die Kontrolle über die sich bietenden Kontraste. Rein instrumental mag "This Dark Earth" dennoch die ganz große Schule des modernen Progs sein und zeigt sich auch ideenreich arrangiert. Doch das Herz und die Seele dieses Albums bleiben im Verborgenen und schieben der Begeisterung wiederholt einen Riegel vor. So sehr ich mich auch angestrengt und bemüht habe, bis auf einige spannende Instrumentalpassagen kann mir das dritte Album der aus Seattle stammenden Formation nicht so viel geben, wie ich es eigentlich erwartet hätte.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes