MOONRAIL - Selenography
Mehr über Moonrail
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Eigen
- Release:
- 29.06.2007
- Demonic
- Never Let You Go
- 123456 (Somenone Else)
- Inner Conflict
- Good Bye
- End Of A Dream
- MissG!
- Wednesday Night Fever
- Strange
- Say It Ain't So
Ob MOONRAIL den Weg frei machen, wie es von einer großen Bank auf ihren Werbeplakaten immer propagiert wird, wage ich zu bezweifeln. Und da aktuell die "Gewerkschaft Deutscher Lokführer" (GDL) immer wieder kurzfristig in Streik tritt, löst sich die Zugreise zum Mond – trotz freier Gleise – in Wohlgefallen auf. Bleibt also nur noch das musikalische Spektrum übrig, auf dem sich das Quartett aus Nürtingen (bei Stuttgart) austobt. Was den Albumtitel "Selenography" angeht, so ist dies laut Wikipedia "the study of the surface and physical features of the moon".
Doch kommen wir zurück zur Musik. Und die ist, laut Presseinfo, im modernen Heavy Rock angesiedelt. Textlich handeln die Songs "von Problemen, der Liebe und dem Leben im einzelnen." Genauso breit wie das lyrische Konzept ist auch die musikalische Ausrichtung. Mal kommt ein Violoncello zum Einsatz ('Inner Conflict'), mal werden Erinnerungen an NEW ORDER wach ('Good Bye') oder es wird dem Crossover gefrönt ('MissG!'). Nach mehreren Durchläufen kann man den Mondjüngern attestieren, dass sie über einen ureigenen Sound verfügen, woran Leadgitarrist und Sänger Kalle Müller einen sehr hohen Anteil hat. Das ist an und für sich eine gute Sache, doch leider bleiben nur sehr wenige Songs im Ohr hängen. Lediglich der Opener 'Demonic', 'Never Let You Go' und die abschließende Ballade 'Say It Ain't So' verfügen über unverwechselbare Widerhaken-Refrains. Der Rest ist nicht schlecht, haut mich aber auch nicht unbedingt vom Hocker. Während die Leipziger Rockcombo 7IEBEN den Dreh raus hat und die Violine harmonisch in ihren Sound integriert, wirkt zum Beispiel das Violoncello bei 'Inner Conflict' wie ein Fremdkörper.
Wer auf Alternative Rock mit dezenten Violinen-Klecksern steht, kann MOONRAIL eine Chance geben. Der Anfang ist gemacht, nur muss die Truppe bis zum nächsten Album noch ein bisschen am Songwriting feilen. Handwerklich ist's auf jeden Fall in Ordnung, doch irgendwie fehlt noch das gewisse Etwas.
Anspieltipps: Demonic, Never Let You Go, Say It Ain't So
- Redakteur:
- Tolga Karabagli