MOONSORROW - Jumalten Aika
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2016
Mehr über Moonsorrow
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 01.04.2016
- Jumalten Aika
- Ruttolehto incl. Päivättömän Päivän Kansa
- Suden Tunti
- Mimisbrunn
- Ihmisen Aika (Kumarrus Pimeyteen)
Das Warten hat sich gelohnt
Nach langer Wartezeit ist MOONSORROW zurück. Durch "Jumalten Aika" weht ein frischer Wind, wenn auch ein eiskalter und Fans des ernsthaften Pagan Metals können sich freuen, dass die Finnen den während ihrer Abwesenheit verwaisten Thron des Genres erneut mit aller Selbstverständlichkeit beanspruchen.
Im Vergleich zum direkten Vorgänger hat sich einiges verändert, was die Band selbst als Suche nach ihren Wurzeln begreift. So wurden die beiden Elemente, die den Sound von MOONSORROW seit jeher bestimmen noch klarer herausgearbeitet. Roher Black Metal einerseits und die Folklore Finnlands sind die Pfeiler auf denen der Sound von MOONSORROW aufbaut und diese sind auf "Jumalten Aika" deutlicher denn je. Die Folk-Elemente und -Instrumente sind präsenter und gleichzeitig mehr in die Kompositionen integriert, die Black-Metal-Attacken kommen noch energischer und boshafter daher. Darüber hinaus hat die Band es geschafft, wieder griffigere Passagen in ihre Songs einzubauen, die daher auch als einzelne Lieder funktionieren. Dennoch ist "Jumalten Aika" wieder ein Album geworden, das seine ganze Wirkung nur entfalten kann, wenn man es am Stück hört, am besten häufiger und unterm Kopfhörer.
Dazu empfiehlt sich die Lektüre des Booklets, das mit Übersetzungen der Texte ins Englische daherkommt. So kann man in den Kosmos von MOONSORROW ganz eintauchen und sich auf eine Reise in eine primitivere Welt begeben. Düster, gefährlicher und voller roher Energie. Man spürt förmlich den beißenden Wind, die eisige Kälte und die glühende Hitze der Feuer, so intensiv ist die Musik geworden, die Hauptsongwriter Henri Sorvali mit seinen Mitstreitern erschaffen hat. Auch wenn nach wie vor die mächtigen Riffs den Sound prägen, so ist dieser sehr vielschichtig ausgefallen. Chöre, Folk-Instrumente, Keyboards, Wolfsheulen, Windrauschen, all das vereinigt sich zu Kompositionen, die ihre Geheimnisse auch nach dem zehnten oder zwanzigsten Hördurchgang noch nicht alle preisgeben. Das macht "Jumalten Aika" zu einem Album, das sich nicht abnutzt und immer wieder andere Facetten präsentiert, die man als Hörer entdecken kann.
Die Produktion, die in den Händen der Band lag, ist wuchtig ausgefallen, schafft es aber perfekt, die vielen Elemente der Songs auszubalancieren, ohne den Hörer zu überfordern. Keine leichte Aufgabe, die MOONSORROW jedoch mit Bravour meistert und ein weiterer Grund dafür, dass die Finnen innerhalb des Pagan Metals eine Ausnahmestellung einnehmen. "Jumalten Aika" zeigt, dass Pagan Metal auch eine sehr ernste, erwachsene und überwältigende Musik sein kann, fernab von Saufliedern und Humppa-Exzessen. Es reiht sich ein in die Phalanx großartiger Alben dieser besonderen Band und ist ein Pflichtkauf für alle Fans von epischem Folk und Black Metal.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst