MOONSPELL - Opus Diabolicum - The Orchestral Live Show
Mehr über Moonspell
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 31.10.2025
- Tungstennio (Intro)
- Em Nome Do Medo
- 1755
- In Tremor Dei
- Desastre
- Ruinas
- Breathe (Until We Are No More)
- Extinct
- Proliferation
- Finisterra
- Everything Invaded
- Scorpion Flower
- Vampiria
- Alma Mater
- Fullmoon Madness
MOONSPELL mit Orchester - ein wahsinniges Erlebnis.
MOONSPELL live - immer eine Macht, immer grandios, immer ergreifend! Wer die Portugiesen mindestens einmal in seinem Leben auf der Bühne erlebt hat, wird die Magie gespürt haben, die von einem Zeremonienmeister wie Fernando Ribeiro ausgeht, wird jede Nummer intensiv aufgesogen haben und sich still und heimlich gefreut haben, dass immer noch ein großer Teil des Sets auf die ersten Alben konzentriert ist. Schließlich können verschiedene Nummern aus dem "Wolfheart"- und "Irreligious"-Katalog einfach bei keiner Show fehlen.
Entsprechende Dokumente haben die Südeuropäer zuletzt mehrfach geliefert, schließlich sind Live-Alben ein wenig inflationär herausgegeben worden, während die Band in letzter Zeit eher unregelmäßig wieder ins Studio gewandert ist. Dass dieser Tage also eine weitere Live-Scheibe veröffentlicht wird, erscheint daher ein wenig merkwürdig, allerdings ist "Opus Diabolicum" ein ganz besonderes Event, schließlich hatte die Band im vergangenen Jahr die Gelegenheit, gemeinsam mit einem Orchester in der heimischen Hauptstadt aufzutreten und ihre Songs noch einmal in einen ganz neuen Rahmen einzufassen. Und sind wir mal ehrlich: Wer hätte das gerne verpassen wollen, wenn er nicht vor Ort sein durfte?
Also legt MOONSPELL kurzerhand noch einmal nach und beschert den Fans in allen bekannten Formaten die epische Vollbedienung dieses ganz speziellen, düsterromantischen Happenings. Noch einmal mit einer Exploration der eigenen Historie, die diesmal jedoch nicht zwingend auf die ganz großen Highlights des eigenen Portfolios beschränkt ist. Gerade Material jüngeren Datums, welches nicht zwingend im üblichen Set von Reibeiro und Co. zu hören war, erstrahlt mit Streichern und Bläsern noch einmal in einem ganz anderen Licht und zeigt zudem, dass MOONSPELL in nahezu allen Phasen ausschließlich grandioses Material veröffentlicht hat ("Sin/Pecado" lassen wir mal außen vor!).
'In Tremor Dei' und 'Ruinas' klingen mit bombastischer Unterstützung absolut gewaltig, das Intro 'Tungstennio' erstrahlt als wahres Kunststück zwischen düsterem Metal und klassischer Musik, und mit 'Extinct' und einem enorm episch aufgebauten 'Everything Invaded' ist die Ernte bereits eingefahren, bevor die Klassiker zum Zuge kommen. Und diese kommen dann im Zugabenteil mit voller Breitseite! Der Spannungsbogen von 'Vampiria' ist mit neuer Instrumentierung gewaltig, 'Fullmoon Madness' erhält zusätzliches Volumen, und die Chöre in 'Alma Mater' erzeugen so viel Gänsehaut, dass man selbst vor der heimischen Box die Tränen zurückhalten muss - der Wahnsinn!
Trotzdem sind Overdubs auf "Opus Diabolicum" eher ein Fremdwort, weil die Band das Live-Feeling authentisch auffangen wollte, was ist wirklich prächtig gelungen ist. Das führt manchmal zwar dazu, dass die Gitarren ein bisschen in dern Hintergrund rücken und nicht so fett ins Gesamtbild gelangen, doch angesichts der durch und durch emotionalen Darbietung ist das locker zu verzeihen.
Wer sich also fragen mag, warum aktuell eine größere Taktung bei Livealben als bei Studiomaterial vorliegt, muss erst gar keine kritischen Argumente sammeln. Dieses Event muss man miterleben, und auch wenn es unwahrscheinlich scheint, dass MOONSPELL das Orchester auf die Festivalbühnen bringen wird, wünscht man sich gerade nichts sehnlicher als genau das! Toll, richtig toll!
- Redakteur:
- Björn Backes


