MORCOLAC - Sanguinaria
Mehr über Morcolac
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dusktone
- Release:
- 28.03.2025
- Sanguinaria
- Ominous Castledusk
- Blacklight Torches From Below
- Dragonbanners Draw The Horizon
- Maze Of Glorious Flowing
- Bloodhorns Are Calling
- Marshwaves Consume The Oblivion Clif
Tolle Hymnen und zweifelhafte Tasten.
In den letzten Wochen sind gleich mehrere Releases aus dem finsteren Sektor herausgegeben worden, auf denen sich eine dezente Vorliebe für den melodischen Stoff der späten 90er gezeigt hat. Hymnische Melodien, treibender Galopp, dazu hohe Screams und eine Annäherung an den vampiresken Part der Black-Metal-Szene - mit diesen Trademarks fühlen sich auch die Musiker von MORCOLAC umgehend heimisch. Wäre da nicht dieser eine kleine Störfaktor, könnte man das aktuelle Werk der italienischen Hopefuls sogar sofort blind empfehlen.
Ein bisschen Eigensinn sei der Combo aus der Lombardei natürlich erlaubt, jedoch ist der Einsatz eines Keyboard-gesteuerten Schifferklaviers an manchen Stellen von "Sanguinaria" doch arg speziell geraten. Die Band spielt sich in allen sieben neuen Stücken in einen regelrechten Rausch, setzt majestätische Melodien nebst aggressive Fast-Forward-Attitüde und produziert eine Reihe von bockstarken Hooklines, die zuletzt zwar nicht mehr ganz so variabel sind, das Erbe des klassischen DISSECTION-Sounds aber ebenso verinnerlicht haben wie die etwas poliertere Variante aus dem GRAVEWORM-Camp. Alles ist wunderbar eingefangen, umgarnt von hervorragenden Leads und diesem überzeugenden Geschrei, doch an den merkwürdigsten Stellen folgt dann immer wieder dieser Tasteneinsatz, der die Melodien zwar weitestgehend nur noch bekräftigt, mit seinem arg kontrastreichen Klang aber nicht immer in den hymnischen Klang einstimmen mag. Es kommt zwar nie so weit, dass diese stilistische Eigenheit sich dominanter verhält, aber im Großen und Ganzen ist sie doch gelegentlich präsent und wäre genauso gut verzichtbar, weil sie das Gesamtempfinden von "Sanguinaria" nicht zwingend verbessert.
Reduziert man die Songs nämlich auf ihre wesentlichen Bestandteile, bekommt man einen durchgängigen Abriss mit dauerhaftem melodischen Backing, der die Fährte der fast schon vergessenen Underground-Heroen von SIEBENBÜRGEN aufnimmt und mit einem Schuss Melodic Death veredelt. Das ist in den meisten Sequenzen der neuen Scheibe ein echter Selbnstläufer! "Sanguinaria" ist bereits der vierte Release im fünften Jahr, zeigt aber weder Abnutzungserscheinungen, noch eine verminderte Entschlossenheit. Lediglich dieses kleine Störfeuer an den Tasten, das hätte man sich gerne auch sparen können!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes