MORILD - Så Kom Mørket…
Mehr über Morild
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Indisciplinarian
- Release:
- 01.02.2019
- Så Kom Mørket Og Tog Mig På Ordet
- En Sort Sky Af Minder
- I Afgørende Stunder
- Frosst Fast I Mit Indre
- Jeg Håber Det Forsvinder Med Lyset
- At Dø Eller Blive Fri
Spannender, aber noch nicht vollends ausgereifter Stoff im Spannungsfeld von Post Metal und deprssivem Black Metal
Depressive Sounds, eine Menge Hall, viele Annäherungen an den Post-Metal-Bereich und zuletzt dennoch einige Fragezeichen: Was genau steckt also hinter dem neuen Release von MORILD? Das junge dänische Black-Metal-Ensemble macht es seinen Hörern auf dem ersten Longplayer nicht besonders leicht, weil der Facettenreichtum von "Så Kom Mørket…" gleichzeitig auch ein Stolperstein ist, den die Band im Laufe der sechs Songs nie so ganz in den Griff bekommt. Die Band hat sich eine enorme Vielschichtigkeit beim Songwriting auf die Fahne geschrieben und versucht mit dynamischen Strukturen Kontraste zu erzielen, deren Tiefenwirkung jedoch nicht ganz so intensiv ist, wie es sich die Musiker letztendlich vorgestellt haben dürften. Vor allem die Wechsel zwischen Raserei, aufgeblähten (Keyboard-)Arrangements und rein akustischen Parts geraten noch ein bisschen holprig, weil MORILD die Breaks nicht immer angemessen platziert. Doch wird das Ganze schließlich zuim Klagegesang?
Mitnichten, denn musikalisch ist der erste Silberling der Newcomer durchaus spannend in Szene gesetzt, überzeugt mit vielen überraschenden Wendungen (wenn auch nicht immer passend positioniert) und setzt ein paar Akzente beim kompositorischen Eigensinn, der vor allem in den verschleppten Parts deutlich zum Vorschein kommt. Statt der nächste Ode auf die alte Schule oder ständigen Annäherungen an den symphonischen Stoff gibt es auf "Så Kom Mørket…" einen Kompromiss, der zwar nicht immer perfekt in der Balance ist, allerdings von einer Menge Mut und kreativem Potenzial zeugt - und das ist mindestens genauso hoch anzurechnen wie jeder hymnische Sound bei den melodischen Vorreitern der Szene.
Nichtsdestotrotz haben die Dänen noch einiges zu lernen und sollten vor allem im Zusammenspiel der verschiedenen unterschiedlichen Komponenten noch einmal genauer die Lupe ansetzen. Das Zeug dazu, künftig noch einige Glanzpunkte zu setzen, hat die Band definitiv, sofern sie die Bereitschaft zeigt, die Kritik anzunehmen und den schwierigen atmosphärischen Drahtseilakt etwas kompakter gestalten kann. Für ein Debüt ist diese Scheibe aber mehr als nur passabel und sicherlich einen Lauschangriff wert, wenn man die konventionellen Töne im schwarzen Metier langsam aber sicher satt ist.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes