MORK - Dypet
Mehr über Mork
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 24.03.2023
- Indre Demoner
- Forfort Av Kulden
- Svik
- Et Kall Fra Dypet
- Høye murer
- Bortgang
- Avskum
- Tilbake Til Opprinnelsen
Feinster norwegischer Black Metal der alten Schule!
Schlicht mit dem Wort "Dypet" betitelt, bringt Mastermind Thomas Eriksen nun schon sein sechstes Album unter dem Projektnamen MORK heraus. Dabei hält er sich wieder an die Spanne der zwei Jahre, die zwischen den meisten seiner Veröffentlichungen liegt und auch diesmal sind diese zwei Jahre nicht zu wenig. Denn wieder einmal war der Norweger sich nicht zu fein, ein Album zu veröffentlichen, das einerseits den Groove und den Rock'n'Roll-Rotz der ersten Welle und die Energie der zweiten Welle auf der einen und diese unwiderstehliche Wintermelancholie auf der anderen Seite nicht vermissen lässt, sich also auf einem Weg des Wiederauflebens des alten Geistes befindet, wobei dies hier nie aufgesetzt, sondern sogar ziemlich authentisch wirkt.
Mit den acht vorgelegten Songs kommt man insgesamt auf eine Länge von knapp 50 Minuten, innerhalb derer es nie belanglos oder langweilig wird, denn hier wird viel mit Abwechslung und mehreren Stimmungen und Spannungsbögen gearbeitet. So ziehen sich verschiedene Themen durch die Songs, werden aber dann durch eine kleine Melodie oder ein Riff so zusammengehalten, dass das Ganze Sinn ergibt. Ein Beispiel hierfür wäre ‘Svik’, bei dem verschiedene Passagen in verschiedenen Tempi und Klangfarben sich abwechseln, dann aber von dieser kleinen ohrwurmartigen Melodie zu einem Song gemacht werden, der alles andere als simpel, aber dennoch eingängig ist. Daneben findet sich ein typischer Groove, der auch von TULUS zu besten Zeiten aufs Parkett gezaubert werden könnte, in 'Forfort Av Kulden', während man im quasi-Titeltrack 'Et Kall Fra Dypet' zu Beginn diese typischen Flimmermelodien auspackt. Darüberhinaus zeichnet sich auch die vorab veröffentlichte Single 'Bortgang' durch ihre überaus mitreißenden Melodien aus, die dann aber wieder mit etwas garstigeren Parts im Wechsel stehen, was dem Gesamteindruck durchaus zuträglich ist.
Darüberhinaus werden, bis auf die dezenten und sphärischen Keyboards und die gelegentlich Chöre, die zur Unterstreichung einiger Abschnitte dienen, wenig Experimente gewagt, weil MORK das gar nicht nötig hat, da der zugegeben eher altmodische Black-Metal-Stoff hier so frisch und unverbraucht klingt, gerade weil man sich nicht offensichtlich an irgendwelchen Szenegrößen zu orientieren versucht, sondern sich seine eigene Nische irgendwo dazwischen aktiv baut.
Hier neben dem obengenannten Songs noch weitere Highlights zu nennen, wäre unnötig, denn so ziemlich jeder Track ist ein Volltreffer und beschert mir beim Hören, ob der geschaffenen Atmosphäre, die sich zwischen Melancholie, Verzweiflung, Hass und Epik bewegt, ein wohliges Gefühl, hier ein ganz großes Werk der schwarzen Tonkunst auf den Ohren zu haben.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen