MORPHIA - Fading Beauty
Mehr über Morphia
- Genre:
- Dark Gothic Doom Metal
- Meaning Of Forever I
- Of Stars And Flowers
- Meaning Of Forever II
- Fading Beauty
- Nothing More To See
- Memories Never Die
- What Once Was
- Sound Of Violence
- Meaning Of Forever III
- Serenity
Nach einem Demo und den Alben "Unfulfilled Dreams" (1998) und "Frozen Dust" (2002) schickt sich die niederländische Formation MORPHIA an, um mit ihrem aktuellen Silberling "Fading Beauty", der jedoch auch bereits wieder gute zwei Jahre alt ist, erneut reüssieren zu können.
Zwar ist der von den Niederländern gebotene Stilmix aus Doom, symphonischen Elementen, jeder Menge gothischer Anteile und einer Prise Schwarzmetall nicht wirklich massenkompatibel, doch für jene Zielgruppe, die sich in erster Linie mit Bands wie MY DYING BRIDE, KATATONIA oder ORPHANAGE das Leben versüßt, sind MORPHIA geradezu ein Muss. Ohne einer der genannten Formationen zu nahe zu kommen, kredenzen uns die Oranjes zum größten Teil melancholische Klänge, die, durch Violinenklänge unterstützt, ungemein düster, im Endeffekt aber auch fast durchwegs schön aus den Boxen an das Ohr dringen, ohne jedoch auf eine gewisse Heftigkeit zu verzichten.
Vor allem das Herzstück der Scheibe, das in drei Teile gegliederte 'Meaning Of Forever' zeigt bereits sehr ausgereiftes Songwriting und braucht keineswegs Vergleiche zu den genannten Referenzformationen zu scheuen. Mit dem ersten Teil dieser Trilogie eröffnen die Niederländer auch den musikalischen Reigen auf "Fading Beauty", wobei zunächst der klare, melancholische Gesang von Jasper Pieterson besticht. Nach einem Break und dem damit einhergehenden Stimmungswechsel lässt uns Jasper jedoch zum ersten Mal seinen kehligen Gurgelgesang vernehmen, den er mit Fortdauer des Albums häufiger einsetzt als seine natürliche Stimme. 'Of Stars And Forever' ist ebenfalls ein düsterer Metalsong der melancholischen Art und Weise mit Todesmörtelverdächtigen Gesangsparts geworden und weiß nicht zuletzt durch einige Atmosphären- und Stimmungswechsel, die besondere Spannungsmomente entstehen lassen, zu beeindrucken. Im zweiten Teil von 'Meaning Of Forever' klingen MORPHIA dann entfernt wie ganz traurige DEADSOUL TRIBE, wobei uns die Niederländer hier ein wahres Leckerli an musikalischer Traurigkeit kredenzen. Eintauchen und Mitflennen ist hier angesagt!
Für den über zehnminütigen Titelsong haben dann bestimmt MY DYING BRIDE Pate gestanden, Doom/Death wie zu deren Frühphase ist die Basis dieser Nummer, wobei MORPHIA aber erneut abwechslungsreich und mit ausgeklügelten Arrangements zu Werke gehen und somit ein kurzweiliges Epos präsentieren. Gothische Klänge prägen 'Nothing More To See', wenn auch hier gesagt werden muss, dass der tiefergelgte Gesang nicht wirklich die passende Variante darstellt, Klargesang hätte die Stimmung meiner Meinung besser zu vermitteln gewusst. Das balladesk eingeleitete 'Memories Never Die' deutet dann Einflüsse von KATATONIA an, deren Tiefgründigkeit kann allerdings nicht ganz erreicht werden.
Ihren heftigsten und schnellsten Song schicken die Oranjes in Form des auch hinsichtlich des Gesangs fast schon nach Black Metal klingenden 'What Once Was' nach, wobei sie mich damit nicht ganz überzeugen können, die Langsamkeit steht dieser Truppe scheinbar besser. Nachzuhören im anschließenden Track 'Sound Of Violence', in dem sie erneut mit gothisch-metallischen und vor allem melancholischen Klängen den Zuhörer erfreuen zu können. Das instrumentale Finale der 'Meaning Of Forever'-Trilogie verzaubert mit herrlich feinfühligen Klängen und lässt Gänsehäute ohne Ende entstehen, bevor 'Serenity’ das Album abwechselnd harmonisch und düster, gesangs- und rifftechnisch aber auch recht harsch beschließt und hoffen lässt, dass MORPHIA demnächst mit einem aktuellen Album am Start sein werden.
Als interessanter Nebenaspekt sei noch erwähnt, dass es sich bei MORPHIA um eine christlich inspirierte Band handelt, wodurch trotz aller Melancholie den Songs ein gewisser Hoffnungsschimmer gemein ist, der in den Texten vermittelt wird.
Anspieltipps: Meaning Of Forever (I - III), Fading Beauty
- Redakteur:
- Walter Scheurer