MORS PRINCIPIUM EST - Liberate The Unborn Inhumanity
Mehr über Mors Principium Est
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 08.04.2022
- Cleansing Rain
- Eternity’s Child
- The Unborn
- The Lust Called Knowledge
- Valley Of Sacrifice, Part 1
- Finality
- Two Steps Away
- Inhumanity
- Pure
- The Animal Within
- Life In Black
- Fragile Flesh
- Valley Of Sacrifice, Part 2
Vergangenheitsbewältigung.
Es gibt Melodic-Death-Metal-Bands, die sich wesentlich mehr dem Todesblei zuwenden, und es gibt Bands wie CHILDREN OF BODOM, neuerdings auch SOILWORK und eben MORS PRINCIPIUM EST, die sich mehr dem melodischen Teil als der Brutalität zugewandt haben. Das klappt bei den Flitzefinger-Finnen seit fast zwanzig Jahren, seit "Inhumanity" und "The Unborn" den Startschuss gaben, seit "Liberation = Termination" dies noch verfeinerte, und seit ich von "Dawn Of The 5th Era" komplett weggeblasen wurde. Und da sich seit den ersten drei Alben rund um Sänger Ville Viljanen das Besetzungskarussell recht heftig drehte, gibt es von dem Gros dieser Frühphase insgesamt dreizehn Neueinspielungen, die zeigen, dass MORS PRINCIPIUM EST schon damals ein Händchen für ausgeklügelte Melodien, eine spannenden Progressivität, ordentlich Tempo und viel Härte hatte.
Somit – und endlich komme ich auf den Punkt – ist "Liberate The Unborn Inhumanity" kein neues Album, sondern ein buntes Re-Recording-Allerlei. Und um der Nostalgie den letzten Schliff zu verleihen, kehren mit Jori Haukio und Jarko Kokkoo die Originalgitarristen und Band-Mitbegründer zurück, und Bassist Teemu Heinola ist auch wieder mit von der Partie. Nein, verlernt hat das alte neue Line-up, das durch den neuen Schlagzeuger Marko Tommila komplettiert wird, überhaupt nichts, sondern zeigt sich auf der vorliegenden MORS PRINCIPIUM EST-Best-of der ersten drei Alben von der deftigen Schokoladenseite. Songs wie das melodische 'Eternity's Child', die beiden "Valley Of Sacrifice"-Parts, 'Pure' oder 'The Animal Within' sind auch anderthalb Dekaden später auf Zack, versprühen Zunder und präsentieren feurigen, schnellen und knackigen Melo-Death der guten Sorte.
Angefangen durch eine ungeheure Dynamik bei 'Cleansing Rain' kommen die alten Songs im neuen und neueingespielten Gewand sehr modern und wuchtig aus den Boxen. Getreu dem Motto, dass alte Liebe niemals roste, hat sich die Band wiedergefunden und zur Einstimmung vorerst die alten Kamellen ausgepackt anstatt direkt auf ein neues Scheibchen zu gehen. Natürlich geht MORS PRINCIPIUM EST damit ein eher geringes Risiko ein, hat sich also die bandeigenen Rosinen von einst selbst herausgepickt und diese in einer sehr kurzweiligen Stunde Spielzeit in mundgerechte und leckere Häppchen verpackt. "Liberate The Unborn Inhumanity" darf also vernascht werden, bevor gänzlich neue Musik folgen wird.
- Redakteur:
- Marcel Rapp