MORSE, NEAL - The Dreamer - Joseph: Part One
Mehr über Morse, Neal
- Genre:
- Progressive Rock / Rock Oper
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 11.08.2023
- Overture
- Prologue / Before The World Was
- A Million Miles Away
- Burns Like A Wheel
- Liar, Liar
- The Pit
- Like A Wall
- Gold Dust City
- Slave Boy
- Out Of Sight, Out Of Mind
- Wait On You
- I Will Wait On The Lord
- Overture Reprise
- Ultraviolet Dreams
- Heaven In Charge Of Hell
- Why Have You Forsaken Me?
Starker Rock-Oper-Einstieg.
Wieder einmal startet NEAL MORSE in die Welt der Rock-Opern - diesmal mit "The Dreamer - Joseph: Part One", ein zweiter Teil wird also sicher folgen. Das farbenfrohe Artwork macht Sinn, den der Titelstar Joseph ist der Sohn des Erzvaters Jakob im Alten Testament - der Mann mit dem "coat of many colors". Das erste Konzept-Mammut-Werk "Jesus Christ The Exorcist" ist erst vier Jahre her. Schon also eine Neubeschallung, und ich musste einige Wochen investieren, um mich wirklich auf dieses Werk einzulassen.
Denn es wird wieder viel geboten: wiederkehrende Themen, wunderbare Hammond-Sounds, Blechbläser, viele verschiedene feine Soli, starke Chor-Parts, Steve Morse (DIXIE DREGS, DEEP PURPLE) an der Gitarre, Eric Gillette (THE NEAL MORSE BAND), der aushilft, wo immer es nötig ist. Dazu hat Morse einige wunderbare Sänger eingeladen: Ted Leonard (SPOCK'S BEARD), Matt Smith (THEOCRACY) und Jake Livgren (KANSAS) singen die Brüder des Titelhelden, der natürlich von Morse selbst verkörpert wird.
Natürlich machen die Gesänge und Instrumentalabfahrten Spaß. Am besten ist Morse aber immer dann, wenn er Melodien für die Ewigkeit erschafft. So wie im Prolog, der an die großen Momente auf "One" erinnert und wunderbar Gospel-Flair einbaut. ich schätze auch die ruhigen Momente bei Morse, wie die Akustikgitarre in 'A Million Miles Away' - auch das entspannte Percussion-Spiel ist klasse. Das Album profitiert stark von den verschiedenen Stimmen, die ich aber oft nicht hunderprozentig sicher zuordnen kann. Gerade die kurzen Nummern, oft in Radio-Länge, zeigen, dass Progressivität nicht nur Mammut-Epen braucht. Bei jemandem wie Morse, dessen Titel sowohl solo als auch mit Band oft die Zehn-Minuten-Marke knacken, ist das besonders erwähnenswert. Ich behaupte: Wer bisher mit Morse etwas anfangen konnte, der wird von diesem Werk auch nicht enttäuscht sein. Aber es muss erarbeitet werden, trotz der für Morse fast kurzen 65 Minuten Spielzeit. Ein besonderes Highlight für mich ist der geschickte Einsatz von Bläsern, der immer wieder auflockert und für den Rock-Bereich immer noch eher untypisch wirkt.
Nächstes Jahr soll schon das zweite Werk erscheinen. Faulheit kann niemand als Vorwurf für Morse ins Spiel bringen. Ich freue mich drauf, und bin froh, dass Morse das Doppel-Album in zwei Releases geteilt hat.
Anspieltipps: Prologue - Before The World Was, Gold Dust City, I Will Wait On The Lord.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer