MORTUARY DRAPE - Spiritual Independence
Mehr über Mortuary Drape
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Iron Tyrant
- Release:
- 14.11.2014
- The Hiss
- Lthany
- Once I Read (Marble Tomb)
- Natural Death (1930-2011)
- Mortal Remains (Your Bones)
- Immutable Witness
- Black Candle
- Ignis Fatuus (Deaf Space)
- 1600 Gnostic Year
- Spiritual Independence (The Farewell)
Full-Length-Comeback der italienischen Teilzeit-Schwärzer.
Sie sind eine der dienstältesten Black-Metal-Kapellen weltweit, haben sich aber in den letzten Jahren vermehrt aufs vermeintliche Altenteil zurückgezogen. Die Rede ist von den italienischen Pionierarbeitern von MORTUARY DRAPE, die nach einigen Teilzeit-Releases, Live-Compilations und EPs nun zum ersten Mal seit zehn jahren wieder mit einem kompletten Album vorstellig werden. Leider, und das darf man vorab schon mal sagen, greift MORTUARY DRAPE mit "Spiritual Independence" jedoch nicht mehr so energisch an, wie seinerzeit auf dem Meilenstein "Tolling 13 Knell", welches zur Jahrtausendwende eine bandeigene Revolution lostrat, seither aber nicht mehr ansatzweise erreicht werden konnte.
Ein frühes Fehlurteil zu fällen, wäre jedoch fatal, denn schlecht verkaufen sich die Südeuropäer auf ihrem neuen Album keinesfalls. Sieht man mal davon ab, dass zu Beginn ein bisschen zu viel Todesblei in die musikalische Umlaufbahn gepumpt wurde, ist "Spiritual Indepdence" ein weitestgehend überzeugendes Midtempo-Black-Metal-Album geworden, das auch einigen modernen Klangtüfteleien Tribut zollen muss. Die Old-School-Schlagseite beim Songwriting wurde nämlich zu großen Teilen mit druckvollen Gitarren und einer brachialen Rhythmusmaschinerie gekontert, was sicherlich auch einen gewissen Reiz ausübt, an und für sich aber auch für einige zweischneidige Änderungen im finalen Klangbild gesorgt hat. Und gerade zu Beginn klingen einige Fragmente relativ befremdlich und distanzieren sich doch ein ganzes Stück von den Schwarzmetall-Wurzeln der Italiener. 'Lithany' und 'Once I Read (Marble Tomb)' bleiben jedoch gute Songs und retten das ganze in den Kern des Albums, der dann die ersten finsteren Tendenzen zeigt, die sich schließlich immer weiter ausweiten und über anständige Nummern wie 'Immutable Witness' in ein sehr starkes Finale mit den beiden fein verschleppten Highlights '1600 Gnostic Year' und 'Spiritual Independence (The Farewell)' führen.
Klar, MORTUARY DRAPE ist heute nicht mehr die Truppe, die vor knapp drei Dekaden den Einfluss von VENOM und Co. zelebriert hat. Aber ihre Daseinsberechtigung untermauert die Band auch anno 2014 mit gutklassigem Material und gleichbleibender Entschlossenheit.
Anspieltipps: 1600 Gnostic Year, Spiritual Independence
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes