MOSS - Moss' Horrible Nightmare
Mehr über Moss
- Genre:
- Doom/ Funeral Doom/ Okkult Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rise Above / Soulfood
- Release:
- 15.03.2013
- Horrible Night
- Bleeding Years
- Dark Lady
- Dreams From The Depths
- Coral Of Chaos
- I Saw Them That Night
Doom wie ein rostiger Anker.
Ich habe mich schlauer gemacht: Zum einen habe ich mir die Bandbiographie dieser öffentlichkeitsscheuen Finsterlinge angesehen und herausgefunden, dass das Trio mal ein Duo und dann wieder ein Trio wurde und kaum Bühnenauftritte absolviert, dass die Band aus dem englischen Southampton stammt und deren Gründung 2000 stattfand.
Zum anderen habe ich weitergewühlt und erfahren, was Kollege Rüdiger Stehle vom Vorgänger zu "Moss' Horrible Nightmare" gehalten hat. Da kann ich mich grundsätzlich ganz gut wiederfinden: Die extrem heruntergedimmte, melodiearme und konsequent Frohsinn negativierende Form des Dooms ist in ihrer ganzseitigen Faszination des eingefleischten Funeral-Doom-Fans vorenthalten.
Tief, tiefer, ultraftief dampfen sich die Klänge zum Erdkern durch, klagend bis anklagend rollt der Klargesang melancholisch die Pfade der Untugend entlang, sündhaft ist es, hier Lebensbejahungen zu erkunden. Die Gemeinde der Langsamstmusikerhörer ist zwar in jüngster Vergangenheit ziemlich angewachsen, doch fristet diese Gattung der künstlerischen Schwermut nicht zu Unrecht ihr Nischendasein. Was in den Kellern menschlicher Seelen vergraben liegt, können Bands wie MOSS freilegen oder angraben und zum Vorschein bringen. Es kann sehr reinigend wirken, diesem ausgesprochen verschleppten Rhythmus zuzuhören, einfach, weil Alben wie "Moss' Horrible Night" einem die Zeit geben könnten, inne zuhalten und auch in sich selbst tief hinein zu horchen. Wobei sich gleich die Frage stellt, ob eine absolute Stille nicht sinnvoller wäre? Denn ständiger Doomkonsum solcher Art kann auch Paralysen hervorrufen. Im Sinne von dem Bewusstsein, wie erschöpft mann und frau eigentlich ist.
Herum und wie man es auch schleudert: Das ist eine von den ganz privaten Platten, die Du einschließt oder nach zweimaligem Genuss abstoßen wirst. Einfach ist nichts.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben