MOTHER ENGINE - Muttermaschine
Mehr über Mother Engine
- Genre:
- Instrumental Stoner/ Jam Rock/ Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- MOTHER ENGINE Eigenvertrieb
- Release:
- 26.12.2012
- Exoplanet
- Trümmer
- Rüttelplatte
- Brett Hart
- Nemesis
- Mantra
- Weltraumwolf
Instrumentaldonnerwetter mit wuchtigen Ausläufern.
Werte Sommerfestivalveranstalter, Dröhnkellerbesitzer, besetzte Häuser und sonst auch alle, die ihre Feste musikalisch royalisieren wollen. Hier kommt eine dicke, dickwandige, laute, lautbrecherische Empfehlung an Euch: MOTHER ENGINE. Das vogtländische Quartett instrumentalmusikbesessener Jungbarden hat sein neues, erstes Album zusammengebaut. Und das hat es in sich! Mit denen zusammen gehen wir mal in die nächste Generation von Stoner-Jam-Rock'n'Roll-Bands. Nach KARMA TO BURN, ROTOR, von mir aus auch STINKING LIZAVETA, THE EGOCENTRICS und wie sie alle heißen: Hier ist der Nachwuchs, und der ist gut. Sehr gut sogar.
Mit 'Exoplanet' bluesen wir uns durch die Eisheiligen, schütten das erste kühle Bier, bekommen Lust auf Leben. Ein Riff trudelt durch den äußerst unterhaltsamen Opener, um gegen Ende von der Schnelligkeit der beiden Rhythmusgeber Bass und Schlagzeug überrannt zu werden. Das Bier war aber schnell alle. Wie eine Ansage dann 'Trümmer' – für das Interesse sehr entscheidend, was hier passiert. Zunächst ein lecker Eingeklimper, dann Bolz-Ballett mit Handclap. Im Sinne eines Strudels, nun mit der Bereitschaft, das zweite Bier zum Viertel Takt gebend mitzuverschütten. Da ist er, der wohlige Rock'n'Roll-Anteil, den wir uns erhofft haben.
Seit 2011 gibt es das Plauener Trio, im Dezember 2012 trat eine Dame dazu, um das gesamte Layout zu übernehmen. Die 'Rüttelplatte' ist auch eine, sie schließt als stürmisches Stückchen die anfängliche Getränkeverschüttungsorgie an. Ich habe natürlich vergessen zu erwähnen, dass das auch mit Brause oder Rhabarberschorle geht. Um dem alkoholischen Klischee etwas Sekt...äh Selters abzugraben. Nachdem ich das erste Mal das Album "Muttermaschine" behörte, viel mir 'Bretthart' sofort auf. Und der Vierminüter bleibt hängen wie ein vergessener Kaugummi in der beharrten rückwärtigen Wade. (Mattes spricht da aus Erfahrung. - PK) Auch auffällig deshalb, weil hier das einzige und erste Mal einer der drei Südsachsen vokalisch 'Breeeeettthaaaart' in den Groovestonerkracher hineinkrächzt. Da konnte er sich wohl nicht zurückhalten. Kann ich nachvollziehen.
Es folgen mit 'Nemesis', 'Mantra' und 'Weltraumwolf' die längeren Stücke dieses Dicke-Distortion-Debüts, die live hohe Jamqualitäten haben dürften. Es wechselt, es scheppert, es tanzt und es schaukelt sich hoch. Und der Effekt, dass die sieben Beiträge wie im Fluge vorbeisegeln, ist für Liebhaber dieses Genres immer ein gutes Zeichen. Was, schon 'Mantra'? MY SLEEPING KARMA sollten sich überlegen, ob sie das Teil mal covern. Mit 'Weltraumwolf' lassen es die Herren in der MOTHER ENGINE noch einmal richtig laufen, hier vereinen sich alle Schnelligkeiten, Ausuferungen und Lustmusiken zu einem gut gewählten Abschluss. Glückwunsch, die Herren und die Dame, schee' is!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben