MOTöRHEAD - The Wörld Is Yours
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2010
Mehr über Motörhead
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Udr (EMI)
- Release:
- 10.12.2010
- Born To Lose
- I Know How To Die
- Get Back In Line
- Devil's In My Head
- Rock 'N' Roll Music
- Waiting For The Snake
- Brotherhood Of Man
- Outlaw
- I Know What You Need
- Bye Bye Bitch Bye Bye
Röck'n'Röll again. Knuffig as always.
Ein neues MOTÖRHEAD-Album. "Na und, die klingen doch eh' alle gleich." Eine häufig und schnell aus der Hüfte geschossene, bei näherer Betrachtung aber sehr oberflächliche Beschreibung der Musik der Veteranen. Klar, man erkennt immer sofort, dass man es mit Lemmy und seinen Gespielen zu tun hat. Das liegt allerdings auf der einen Seite an seinem unverkennbaren, rauchigen Organ und eben auch an der Art, wie MOTÖRHEAD Songs schreiben. Es klingt immer typisch und daher auch immer originell. Die Kombination aus Rhythm'n'Blues, hartem Rock und punkiger Attitüde bietet in dieser Kombination keine andere Band. Und wenn doch, dann kopiert sie dieses Original hier.
Vergleiche ich das aktuelle Album nun mit den Vorgängern, so komme ich zu dem Ergebnis, dass das Trio dieses Mal etwas mehr Rock'n'Roll in der Hüfte hat, denn mit dem fluffigen 'Rock'n'Roll Music', welches swingt wie Hölle und dem abschließenden Konzerthallensprenger 'Bye Bye Bitch Bye Bye' hat Lemmy zwei lupenreine Verbeugungen an seine ganz alten Vorbilder aus den ausgetretenen Cowboyboots gezaubert. Da dampft das Parkett. Und auch 'Get Back In Line' hat dieses heimelige Whisky-Feeling. Vor allem Phil liefert auf diesen Nummern rattenscharfe Gitarrenarbeit ab. Der gute Mann ist eh völlig unterschätzt. Wie auch Mickey Dee, der bei solchen Nummern unheimlich gefühlvoll die Takte vor gibt. Meine Hochachtung.
Natürlich wird auch auf "The Wörld Is Yours" dreckig-speckiger Heavy Metal serviert. So, beweisen die weisen Herrschaften in 'Outlaw', dass sie noch immer wissen, wie der Hammer zu kreisen hat, um den Headbanger in Wallungen zu versetzen. Und auch der extrem flotte Opener 'Born To Lose' knattert ordentlich im Gebälk. Eingebettet in ein kraftvolles Klangbild, welches zum fröhlichen Mitwippen einlädt, entpuppt sich dieses Album schnell zu einem weiteren Highlight in der Diskographie. Dass Lemmy nach wie vor sowohl textlich, wie auch stimmlich voll und ganz zu überzeugen weiß, muss nicht extra erwähnt werden. Ich habe sogar den Eindruck, dass er gerade in den ganz tiefen Stimmlagen immer fieser klingt. Toll. Dass man mit dem wuchtigen 'Brotherhodd Of Man' so ganz nebenbei auch mal wieder einen zukünftigen Klassiker zusammen gekloppt hat, erscheint rückblickend auch beinahe wie eine Selbstverständlichkeit. Auf die Jungs ist eben Verlass.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae