MOTORJESUS - Race To Resurrection
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2018
Mehr über Motorjesus
- Genre:
- Alternative Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Drakkar Records
- Release:
- 15.06.2018
- Tales From The Wrecking Ball
- King Collider
- Re-Ignite
- Speedway Sanctuary
- Casket Days
- The Infernal
- Burning Black
- The Damage
- The Storm
- Engines Of War
- The Chase
- Running Out Of Time
- Awaken The Tyrants
Jesus rast wieder...
Wenn ein neues MOTORJESUS-Album ansteht, gibt es genau eine Sache zu tun: Den Autoschlüssel von Mutti klauen, das Peugeot Cabrio aus der Garage entführen und sich für ne knappe Stunde von der Platte auf der Autobahn bei Highspeed die nicht vorhandenen Haare föhnen lassen. Dass die Mucke einer Band mit diesem Namen gerade dafür prädestiniert ist, sollte wohl nicht verwundern.
Geboten wird wieder einmal der beste Dicke-Hosen-Rock (mit Zutaten von MOTÖRHEAD, Wüstenrock und einer ganz großen Portion Eigenständigkeit), der zur Zeit in Deutschland beheimatet ist. Dies hat man mit den Vorgängern (ganz besonders mit "Electric Revelation" und seinen Hits) bereits furios unter Beweis gestellt, so dass die Erwartungen bezüglich "Race To Resurrection" bei wohl einigen unfassbar hoch waren. Und tatsächlich muss ich gestehen, dass ich beim ersten Hören etwas Probleme mit der Scheibe hatte, da sie doch etwas anders ausgefallen ist. Heißt im Klartext: Die Hits schlagen hier nicht mit dem Vorschlaghammer direkt beim ersten Hör zu, sondern wachsen bei jedem neuen Durchlauf, was aber auch an der härteren Ausrichtung liegen könnte.
Dan Swanö hat bei der Produktion hier alles richtig gemacht und gerade der Gitarrenarbeit ein paar zusätzliche Steine aufs Fundament gezimmert. Apropos Swanö: Als Death Metal-Fan kann man sich beim Lesen des Textes zu 'Casket Days' ein Grinsen nicht verkneifen. Viel Spaß beim Herausfinden der todesmetallischen Songtitel, ich selber habe neun Stück entdeckt (darunter zweimal dieselbe Band)! Übrigens gehört gerade dieser Song, der wahrscheinlich auf dem Mist von Sänger und Death Metal-Maniac Chris gewachsen ist, zu den angesprochenen Hits. Zu diesen gehören ebenso der großartige Opener 'Tales From The Wrecking Ball', die Spät-Achziger-L.A.-Szene-trifft-Frühneunziger-Seattle-Bands-Ballade 'The Infernal' (bei der Chris sein ganzes stimmliches Können zeigen darf), das vorab gezeigte 'King Collider' und auch die scheinbar nicht ganz unwesentlich von (obwohl ich die Band abgrundtief hasse) VOLBEAT inspirierte Rock-Großtat 'The Chase'. Aber auch Songs wie das mit einem gänsehäutigen Refrain veredelte und sogar mehr in die schwermetallische Richtung tendierende 'The Storm' und der perfekte Abschlusstrack namens 'Awaken The Tyrants' sollen nicht unerwähnt bleiben...genau genommen trifft fast jeder der 13 Tracks zielgenau ins Schwarze. Einzig 'Re-Ignite' bleibt etwas blass, was aber einzig und allein am Refrain liegt, der irgendwie den Flow aus dem ansonsten geilen Song nimmt und meiner Meinung nach nicht so recht passen will.
Aber ich denke, dieses kleine Manko wird man im Hause MOTORJESUS locker verschmerzen können und sich über die 9 Punkte mit klarer Tendenz zur Höchstnote freuen. Noch eine solche Platte, und genau diese Note sollte dann für die Truppe aus Mönchengladbach und Umgebung drin sein. In einer gerechten Welt müsste man VOLBEAT karrieretechnisch auf der rechten Spur überholen und sein Leben in einer Villa mit Pool genießen...
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Michael Meyer