MOUNTAIN OF POWER - Volume Five
Mehr über Mountain Of Power
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Grooveyard Records / Just For Kicks
- Release:
- 22.09.2023
- Dark Lady/All Night Long SCORPIONS
- Rock It to the Stars/Boxful of Love (DRIVER)
- Hard on Me/We Got the Power (STRIKER)
- Mirrors (ANGEL)
- Cats in the Alley/Bandits of Rock (AXIS)
- Coming/Face the Crowd (DEMIAN)
- Stick Around (BLACK SHEEP)
- Wasting Time/Land of Money (HYDRA)
- Wicked Truth (TOTTY)
- Harbinger (WHITE WING)
- Medusa (MEDUSA)
- Let Me Be Your Lovemaker/Mr. Ring (HUMBLE PIE)
- Supertzar/The Thrill of It All/Megalomania (BLACK SABBATH)
Ich zitiere mal Giovanni Trapattoni: Warum?
Fangen wir mit dem Positiven an: Alle beteiligten Musiker wissen, was sie tun, und die Sänger sind allesamt nicht von schlechten Eltern. Mit "Volume 5" setzt das Label Grooveyard Records seine Reihe fort, auf der mehr oder weniger bekannte Musiker mehr oder weniger bekannte Rocksongs aus den Siebzigern in wechselnder Besetzung covern. Dabei haben sie einen wirklich tollen Sound, fett und klar, und geben den Stücken ein neues Gewand.
Doch jetzt zu meiner Frage: Warum? Weil sie von manchen Bands mehrere Songs zu einem Medley verwursten? Will ich das? Nein, eigentlich will ich das nicht. Egal, wie gut die Musiker, die Songs, die Produktion sind, aus welchem Grund sollte ich nicht einfach das Original hören? Falls jemand fragt: Ja, ich halte auch Tributalben für völlig überflüssige Materialverschwendung, es sei denn, die nachspielenden Bands geben den Songs einen neuen, eigenen Charakter. Dann höre ich das Album wahrscheinlich einmal mehr als solche Imitat-Alben, nämlich zweimal. Hier versucht man jedoch ausschließlich, den Originalen nachzueifern. Zum Beispiel versucht Magnus Ekwall beim BLACK SABBATH-Medley nach Kräften, Ozzy Osbourne zu imitieren. Wozu?
Ich möchte nochmal betonen, dass die Musiker, die immerhin alle aus der B-Promi-Reihe des harten Rocks stammen und in Kapellen musizieren wie THE QUILL, LOCOMOTIVE BREATH, SKINTRADE, CACTUS, 220 VOLT, um mal ein paar zu nennen, ihre Sache gut machen und den Liedern von ebenfalls weitgehend in der zweiten Reihe angesiedelten Bands wie STRIKER, DRIVER, DEMIAN, AXIS, TOTTY oder MEDUSA, nur die SCORPIONS, HUMBLE PIE, BLACK SABBATH und ANGEL dürften nahezu allen Lesern bekannt sein, wirklich einen gut klingenden, frischen Anstrich verpassen. Nur höre ich die Scheibe nie wieder.
Bringt das Projekt auf die Bühne, das ist der passende Rahmen dafür, aber auf Konserve finde ich es überflüssig. Ich weiß gar nicht, wie ich das bewerten soll. Nein, die CD ist eigentlich nicht langweilig, sondern entbehrt einfach der Daseinsberechtigung. Zumindest bei mir. Übel ist das Album nicht, aber nach dem ersten Hören sorgt es nur dafür, dass ich die Originale auflegen will, während die Nachspielerei völlig langweilig ist. Ja, da werde ich es einordnen.
P.S.: Sonderabzüge müsste es obendrein für den unglaublich behämmerten Promozettel geben. Kostprobe gefällig? "Mega-geniale, gehirnverändernde fünfte Scheibe von Grooveyard Records' Bad-Ass-Projekt" und "Enthält 13 Tracks (78 Minuten) klassisches, übertriebenes, höchstes, kraftvolles, intensives, mörderisches, bluesbasiertes Heavy-Gitarren-Riffing/Mojo, das dir in den Hintern tritt und deine Welt rockt." Oder "liefern die ernsthafte Heavy-Rock-"Ware" auf der mega-genialen, phänomenalen, monumentalen, epischen MOUNTAIN OF POWER "Volume Five"-Scheibe, die klassisch und zeitlos ist und für immer rockt." Kinder, das geht nicht mal mehr als Satire durch.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger