MOURNING CARESS - Deep Wounds, Bright Scars
Deep Wounds, Bright Scars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2011
Mehr über Mourning Caress
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- MDD / Soulfood
- Release:
- 04.11.2011
- A Matter Of Time
- Panic
- Filling The Emptiness
- Wastelands Within
- Staring Into The Abyss
- Another Day Another Struggle
- Hate And Denial
- My Sky Turned Black
- Never Surrender
04.11.2011 | 14:47
Gerade der klare Gesang rückt das Ganze unangenehm in Richtung BULLET FOR MY VALENTINE, wobei die Vocals hier nicht so krächzend sind wie bei den Jungs aus Wales.
Man kann MOURNING CARESS auf jeden Fall nicht absprechen, dass sie musikalisch begabter sind als der allgemeine Szene-Durchschnitt. Warum man diese Fähigkeiten allerdings nicht dazu nutzt, sich individueller selbst zu verwirklichen, bleibt ein Rätsel. So sind nämlich auch Songs wie 'Staring Into The Abyss' ganze nette und groovende Hassbatzen, aber motivieren nicht lange genug. Wie austauschbar jeder Song ist, fällt besonders ins Auge wenn mal nicht wie ein Besessener auf den Spurzähler achtet. Denn beim beiläufigem Hören denkt man teilweise, dass man minutenlang dem gleichen Lied lauscht, um dann aber erstaunt festzustellen, dass mittlerweile doch schon zwei Songs vergangen sind. Wenn man der Band positiv gegenüber steht, könnte man dies als Zeichen dafür werten, wie sehr die Platte doch aus einem Guss ist, aber objektiv betrachtet spricht die Gleichförmigkeit eher gegen die Nordrhein-Westfalen.
Ab und an wird man dann aber doch überrascht; so hört man in 'Hate And Denial' eine bekannte Stimme, die im Hintergrund herum zetert. Es klingt tatsächlich nach einem Sample von Dave Mustaine und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch der Mainman von MEGADETH ist. Dafür verdienen sich die Modern Metaller auf jeden Fall ein paar Bonuspunkte, auch wenn der Song ansonsten ein typischer Stakkato-Brummer ist. Selbiges kann man dann auch abschließend über die letzten beiden Titel der CD sagen.
So bleibt unter dem Strich nicht allzu viel auf der Soll-Seite übrig und man muss trotz aller eingängigen Melodien und vorhandener Fähigkeiten sagen, dass man es hier mit einer Band von Vielen zu tun hat, die im Grenzland zwischen Melo-Death und Metalcore nach ihrem Glück sucht. Da ist es keine Überraschung, dass die Kauf-Empfehlung auch klar in Richtung Modern-Metal-Fan geht, der hier bestimmt genau das bekommt, was er verlangt. Für mich jedenfalls ist die Schoße maximal ein lauwarme Lüftchen. Aber ich bin wohl auch einfach zu sehr ein Old-School-Purist, um mit dieser Band etwas anfangen zu können.
Nachts sind alle Melodic-Death-Metaller grau
Wie fange ich am besten an, ohne als Old-School-Purist abgestempelt zu werden? Eine schwierige Frage. Denn MOURNING CARESS wildern mit ihrem aktuellen Album "Deep Wounds, Bright Scars" tief in den Jagdgründen des Modern Metal herum, was zwar ihr gutes Recht ist, aber auch immer ein zwei-schneidiges Schwert darstellt. Denn Trademarks wie singende Gitarren, Hardcore-Shouts und eine ratternde Double-Bass lassen wenig Raum für außergewöhnliche Überraschungen.
Irgendwie ist dieser Göteborg-Sound einerseits ein Segen und andererseits ein Fluch. Da nämlich, trotz der genannten Uniformität, diese IN-FLAMES-Gedächtnis-Riffs gut in die Ohren gehen und auch irgendwie catchy sind. Direkt von Beginn an fräsen sich Titel wie 'A Matter Of Time' oder auch 'Filling The Emptiness' gewollt oder ungewollt in die Hirnwindungen ein. Andererseits bleiben hier Überraschungen völlig aus. Songstrukturen, Melodien und Rhythmen sind ziemlich ausgelutscht und man muss zwangsläufig ständig an andere Lieder und Bands denken, die wohl als Paten gedient haben. Über die Saitenfraktion kann man zum Beispiel sagen, dass sie IRON MAIDEN sehr gern mögen und Spaß daran haben, traditionelle Heavy-Metal-Licks zu übernehmen. Gesanglich wiederum mischt Sänger Gerrit FIVE FINGER DEATH PUNCH mit NARZISS, bleibt dabei aber in Sachen Aggressivität hinter bei beiden zurück. Immerhin neigt man bei den Münsteranern dazu, auch mal ein paar Flüster-Parts oder cleane Passagen einzuschieben (zum Beispiel bei 'Wasteland Within').
Gerade der klare Gesang rückt das Ganze unangenehm in Richtung BULLET FOR MY VALENTINE, wobei die Vocals hier nicht so krächzend sind wie bei den Jungs aus Wales.
Man kann MOURNING CARESS auf jeden Fall nicht absprechen, dass sie musikalisch begabter sind als der allgemeine Szene-Durchschnitt. Warum man diese Fähigkeiten allerdings nicht dazu nutzt, sich individueller selbst zu verwirklichen, bleibt ein Rätsel. So sind nämlich auch Songs wie 'Staring Into The Abyss' ganze nette und groovende Hassbatzen, aber motivieren nicht lange genug. Wie austauschbar jeder Song ist, fällt besonders ins Auge wenn mal nicht wie ein Besessener auf den Spurzähler achtet. Denn beim beiläufigem Hören denkt man teilweise, dass man minutenlang dem gleichen Lied lauscht, um dann aber erstaunt festzustellen, dass mittlerweile doch schon zwei Songs vergangen sind. Wenn man der Band positiv gegenüber steht, könnte man dies als Zeichen dafür werten, wie sehr die Platte doch aus einem Guss ist, aber objektiv betrachtet spricht die Gleichförmigkeit eher gegen die Nordrhein-Westfalen.
Ab und an wird man dann aber doch überrascht; so hört man in 'Hate And Denial' eine bekannte Stimme, die im Hintergrund herum zetert. Es klingt tatsächlich nach einem Sample von Dave Mustaine und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch der Mainman von MEGADETH ist. Dafür verdienen sich die Modern Metaller auf jeden Fall ein paar Bonuspunkte, auch wenn der Song ansonsten ein typischer Stakkato-Brummer ist. Selbiges kann man dann auch abschließend über die letzten beiden Titel der CD sagen.
So bleibt unter dem Strich nicht allzu viel auf der Soll-Seite übrig und man muss trotz aller eingängigen Melodien und vorhandener Fähigkeiten sagen, dass man es hier mit einer Band von Vielen zu tun hat, die im Grenzland zwischen Melo-Death und Metalcore nach ihrem Glück sucht. Da ist es keine Überraschung, dass die Kauf-Empfehlung auch klar in Richtung Modern-Metal-Fan geht, der hier bestimmt genau das bekommt, was er verlangt. Für mich jedenfalls ist die Schoße maximal ein lauwarme Lüftchen. Aber ich bin wohl auch einfach zu sehr ein Old-School-Purist, um mit dieser Band etwas anfangen zu können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner