MOUTH - Floating
Mehr über Mouth
- Genre:
- Psychedelic Kraut Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Tonzonen Records / H' Art
- Release:
- 23.03.2018
- Floating (reprise)
- Madbeth
- Homagotago
- Reversed
- Sunrise
- Distance
- O.T.B.Field
- Sunset
Ein paar seltsame Ecken stören den Fluss.
MOUTH ist eine Psychedelic-Kraut-Rock-Band aus Köln, die vor kurzem einen großen Verlust erleben musste, denn Bassist Gerald Kirsch ist leider verstorben. Das neue Album "Floating" ist allerdings noch mit ihm aufgenommen worden und schlägt eine Brücke zum Vorgänger "Vortex", mit dem es an einigen Stellen Überschneidungen gibt. So ist der Einstieg 'Floating (reprise)' auch ein versteckter Track auf "Vortex", ganz am Ende es Epilogs.
Als locker ausklingendes Ende funktioniert er allerdings besser als zu Beginn eines Album, wo man sich eher etwas Fetzigeres wünscht. Auch mit dem folgenden 'Madbeth' tue ich mich schwer. Das ist definitiv mehr verkrautet als psychedelisch und mit dem Gesang muss man auch erstmal klar kommen. Doch in der Folge bekomme ich dann doch mehr von dem, was ich nach einem kurzen Lauscherchen in "Vortex" erwarte, nämlich ausschweifenden, auf Jams und Improvisation basierenden Psyche-Rock, zu dem man schnell in Trance fallen kann. Die Musik ist sehr basisch, höchstwahrscheinlich auch standesgemäß analog produziert, und nichts lenkt einen davon ab, auf die verschwurbelte Solo-Gitarre zu hören. MOUTH ist dabei so retro wie es nur geht, alles hört sich so an, als befände man sich am Ende der 60er. Ich muss aber auch bei den restlichen Tracks feststellen, dass mich MOUTH nur dann packt, wenn man ausschweifend wird und den doch etwas spröden Gesang sein lässt. Insofern wäre "Vortex" wohl für mich der bessere Einstieg in MOUTHs Welt gewesen. 'Floating' hat entgegen seines Titels ein paar seltsame Ecken und Kanten, die mir den Hörspaß an dieser ansonsten echt interessanten und sehr gut klingenden Platte etwas nehmen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Thomas Becker