MUDVAYNE - End Of All Things To Come
Mehr über Mudvayne
- Genre:
- NeoMetal
- Label:
- Epic
- Release:
- 18.11.2002
- Silenced
- Trapped In The Wake Of A Dream
- Not Falling
- (Per)Version Of A Truth
- Mercy, Severity
- World So Cold
- The Patient Mental
- Skrying
- Solve Et Coacula
- Shadow Of A Man
- 12:97:24:99
- The End Of All Things To Come
- A Key To Nothing
- In The Studio (Video)
- Photo Shoot (Video)
- Downtime (Video)
- The Interview (Video)
- Goodbye
- On The Move
Wenn es eine Band gibt, die von vielen missverstanden oder zu Unrecht abgewertet wird, dann sind das zweifelsfrei MUDVAYNE. Man darf halt nicht so blauäugig sein und von einer Scheibe von Chüd, Güüg, Spüg und Rü-D erwarten, dass sie sich einem nach zwei Durchläufen komplett erschlossen hat.
Dazu gehen die Amis viel zu progressiv zu Werke, setzen auf vertrackte Rhythmen, überraschenden Breaks und einen eklatanten Mangel an Vorhersehbarkeit. Das wird dann noch kombiniert mit abwechslungsreichem Gesang und verdammt brutalen Riffs, die die Power eines Hammerschlags mitten ins Gesicht besitzen. Um damit warm zu werden, habe ich auch einige Durchläufe gebraucht, zumal der Vorgänger "LD.50" sich doch um einiges vom aktuellen Album unterscheidet.
Vor allem zwei Songs sind es, die ich den vier Irren so nicht zugetraut hätte: 'Not Falling' und 'World So Cold'. Der zuerst erwähnte Track besticht natürlich durch aggressive Riffs, abgedrehtes Drumming und fette Basslinien, aber halt auch durch einen wirklich coolen, einprägsamen Refrain und Ohrwurmmelodien. Selbst nach drei Wochen habe ich unter Dusche den Song vor mich hingesummt und konnte den Refrain auswendig.
Diese überaus gekonnte Verbindung von Härte und Melodien gab es auf dem Vorgänger noch nicht zu hören, was nicht heißt, dass MUDVAYNE jetzt auswhimpen, sondern einfach ihr Spektrum erweitern. Und da kommen wir auch schon zu 'World So Cold'. Der Song ist nämlich ziemlich balladesk ausgefallen, aber halt keine Ballade im typischen Sinne. Der Gesang klingt ziemlich klagend und düster, der Song wirkt eher getragen und die Ausbrüche verstärken das Gefühl der Kälte und Düsternis noch. Eine absolute überzeugende Leistung, die zeigt, dass die vier wüst aussehenden Typen nunmal keine eindimensionale Nu-Metal-Band sind.
Interessanterweise sind die beiden dazwischen liegenden Tracks auch etwas melodischer. '(Per)Version Of A Truth' besticht mit seinem melodischen Refrain, während 'Mercy, Severity' gekonnt zwischen ruhigeren Parts und aggressiven Grooves pendelt. Dafür gibt es am Anfang MUDVAYNE pur. Beim Opener 'Silenced' wird schon nach dreißig Sekunden das erste Stopbreak eingebaut und auch sonst sind alle Trademarks vorhanden. Aggressives Gebrülle, der Basser spielt wie der Teufel, der Gitarrist macht Druck und der Schlagzeuger prügelt verwirrend auf sein Kit ein. 'Trapped In The Wake Of A Dream' besticht durch Stakkatoriffs, ruhigeren Momenten und seine dunkle Grundstimmung. Also alles eitel Sonnenschein? Nein, nicht ganz.
So geil die erste Albumhälfte auch rüberkommt, das Quartett hält die Spannung und die Klasse leider nicht aufrecht. Zum Ende hin fehlen etwas die Momente für die Ewigkeit, die Lieder ähneln sich zu sehr, um mit den Krachern des Anfangs mitzuhalten.
Klar, 'Skrying', 'Solve Et Coagula' und 'The End Of All Things To Come' können durch ihre Härte und Aggressivität begeistern, vor allem der letztgenannte Track kommt verdammt geil, aber da wäre mehr drin gewesen.
Aber genug kritisiert, MUDVAYNE sind immer noch eine einzigartig talentierte Band, die auch mit "The End Of All Things To Come" wieder ein großartiges, originelles Album abgeliefert hat, das Fans der Band sicherlich begeistern wird. Ich bin mir sicher, von MUDVAYNE werden wir noch einiges hören.
Anspieltipps: Not Falling, World So Cold, Silenced, The End Of All Things To Come, Trapped In The Wake Of A Dream
- Redakteur:
- Herbert Chwalek