MURDER BROTHERS, THE - Murder Gospels Volume One
Mehr über Murder Brothers, The
- Genre:
- Psychobilly
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mutant Rock Records
- Release:
- 30.10.2015
- Fury To Choke (Enter The Family)
- Run Through The Jungle
- I Got Fire
- The Baron's Dance (Voodoo Blood)
- Tritacadaveri (The Corpse Grinder)
- The 4th Monkey
- Paint It Black
- Tyrannosaur Eyes
- Blood Rain
- Old Man Sea
Skurriler Psychobilly für Rock-Mutanten.
Weiß jemand, was es eigentlich mit den ganzen "Billys" auf sich hat? Rockabilly, Psychobilly, Punkabilly, das sind für die meisten Leser hier wenn überhaupt, dann doch eher Neben-Baustellen, nicht? Also Rockabilly ist einer der ersten Rock'n'Roll-Stile und das "Billy" kommt von "Hillbilly", der US-Country-Musik der 40er und 50er Jahre.
Psychobilly ist ein Abart davon und fusioniert u.a. Punk Rock und Rockabilly mit Horror-Elementen und anderen - zumindest damaligen - Tabu-Themen. Da wären wir auch schon bei den MURDER BROTHERS, einem von - wie ich nun auch gelernt habe - vielen Musik-Projekten von P. Paul Fenech, einem der wichtigsten Protagonisten des Psychobilly mit seinen METEORS. Wer es also noch nicht weiß und gerne mal testen mag, ob ihm Psychobilly taugt, liegt bei "Murder Gospels Volume One" sicher nicht falsch.
Die Musik hat wie erwartet den alten 50er/60er Rock'n'Roll als Basis. Die Gitarren werden aber meist mit dem stark verhallten typischen Fender-Surf-Sound gespielt, der ja letztens im Zuge der Retro-Welle wieder einiges an Popularität zurück gewonnen hat. Tja, und dann ist das Ganze in seiner Gesamtheit ziemlich freakig. Horror-Sounds, kratziger, verhallter Gesang mit Punk-Attitüde und positiv-verrückte Arrangements fordern hier das Ohr und sind zwar interessant zu hören, gefallen mir aber nicht immer. Zudem ist die Scheibe seltsam zusammengestellt. Nach einem Horror-Intro ('Fury The Choke') kommt erst einmal eine Cover-Version von CCRs 'Run Through The Jungle'. Natürlich um einiges schräger gespielt, aber dann auch nicht wirklich so, dass man dies als eine valide, absolut hörenswerte Neuinterpretation des Klassikers werten könnte. Dasselbe gilt für das später noch kommende 'Paint It Black' (THE ROLLING STONES). Muss nicht sein.
Interessanter sind da schon die eigenen Songs. 'I Got Fire' mit seinem DOORS-Feeling ist fein, das abschließende Seemansgarn 'Old Man Sea' mit Banjo-Einlagen lässt sich sicher auch live schön schunkeln, und 'Tyrannosaur Eyes' könnte in seiner Wildheit auch ein uralter STONES-Song sein, wären da nicht die etwas dämlichen Raubtier-Vocal-Effekte. Ja, diese "Spaß"-Einlagen zerrupfen mir zu oft die Songs und machen die vom Sound her coole Musik anstrengend zu hören. Aber vielleicht sollte ich ja zunächst erst etwas in Rockabilly schnuppern, bevor ich mich in Psychobilly vorwage. Oder doch mal THE METEORS hören. Mehr als nette, etwas skurrile Zwischen-Nebenbei-Beschallung ist "Murder Gospels Volume One" für mich leider nicht. Langweilig ist's aber garantiert auch nicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker