MURDERDOLLS - Beyond The Valley Of The Murderdolls
Mehr über Murderdolls
- Genre:
- Punk/Rock'n'Roll
- Label:
- Roadrunner
- Release:
- 19.08.2002
- Slit My Wrist
- Twist My Sister
- Dead In Hollywood
- Love At First Fright
- People Hate Me
- She Was A Teenage Zombie
- Die My Bride
- Grave Robbing USA
- 197666
- Dawn Of The Dead
- Let's Go To War
- Dressed To Depress
- Kill Miss America
- B-Movie Scream Queen
- Motherfxxxer, I Don't Care
Na, was kommt denn da ins Haus geflattert? Während sein Bandkollege Corey Taylor mit STONE SOUR eine richtig gute Rock CD auf den Markt wirft, tobt sich SLIPKNOT-Drummer Joey Jordison bei den MURDERDOLLS an der Gitarre aus, und macht das nicht einmal schlecht.
"Beyond The Valley Of The Murderdolls" ist eine witzige, thrashige Mixtur aus Punk und Rock'n'Roll, die sofort in die Birne knallt. In bester Punk-Tradition wird hier weniger Wert auf ausgefeilte Riffs und filigrane Melodieführungen gelegt. Statt dessen wird mit dreckigen Gitarren und rotzigem Gesang munter drauf losgespielt. Die Songs sind kurz, schnell und verbreiten (zumindest bei jemandem wie mir, für den RAMMSTEIN gute Laune-Musik ist) richtig gute Laune. Man möchte sich einfach sofort mitbewegen und mitgrölen. Gelegentlich glaubt man gewisse Anleihen bei MARILYN MANSON rauszuhören, was aber nicht weiter stört. Daraus wird auch kein Hehl gemacht: Jordison und MARILYN MANSON sind befreundet, Mister Manson himself taucht im Video zu "Dead In Hollywood" auf, nachdem Jordison zuvor am "Tainted Love"-Video mitwirkte.
Die Texte der MURDERDOLLS sind entsprechend der Musik nicht unbedingt tiefgehend, sondern tragen dem Genre mit nicht ganz ernst gemeinten Horror-Vorstellungen in bester Addams Family-Tradition Rechnung, teilweise sind sie sogar mehr oder minder betitelt nach Horror-Streifen. Quasi Provokation mit Spaßfaktor, wie die Welt sie von ALCIE COOPER, MÖTLEY CRÜE und IGGY POP kennt. So sind sie dann betitelt mit "Dead In Hollywood", "She Was A Teenage Zombie", "Die My Bride" oder "Grave Robbing USA". Letzteres ist übrigens eine richtig spaßige Verarsche von Songs wie "Surfin' USA" oder "Californian Girls".
Jordison begann sein Projekt MURDERDOLLS 1995 unter dem Namen THE REJECTS. Das Line-Up besteht neben ihm aus Sänger Wednesday 13 (Ex-FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13, was ein Name!), Gitarrist Tripp Eisen (Ex-DOPE, STATIC X), Bassist Eric Griffin und Schlagzeuger Ben Graves. In dieser Besetzung kommen die Mörderpuppen, die übrigens nichts mit der gleichbetitelten "Schlechte-Filme-Nervensäge Chucky" zu tun haben (wollen), Ende August auch nach Deutschland, beginnend am 30. in München (Metropolis), 31. Bochum (Matrix), am 1. September dann nach Köln (Prime Club), am 3. Frankfurt (Batschkapp), am 4. Hamburg (Schlachthof) und schließlich am 5. Berlin (SO 36).
Man könnte nun wieder anfangen aufzuteilen, für wen die CD geeignet ist, SLIPKNOT-Fans, alte COOPER- und CRÜE-Fans, MANSON-Fans etc. Aber es geht auch viel einfacher: "Beyond The Valley Of The Murderdolls" ist eine ideale Partymucke für alle, die mit härterer Rockmusik im weitesten Sinne etwas anfangen können. Und ich zeige mich nun nochmals verblüfft, dass ich, als jemand, der SLIPKNOT nicht unbedingt toll findet, innerhalb von zwei Tagen schon die zweite überaus positive Kritik über das Side-Project eines SLIPKNOT-Musikers schreiben kann. Kompliment!
Anspieltipps: Twist My Sister, Dead In Hollywood, Love At First Fright, She Was A Teenage Zombie, Die My Bride, Grave Robbing USA
- Redakteur:
- Mathias Kempf