MUSHROOMHEAD - Call The Devil
Mehr über Mushroomhead
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 09.08.2024
- Eye To Eye
- Fall In Line
- Emptiness
- We Don't Care
- UIOP (A Final Reprieve)
- Prepackaged
- Decomposition
- Grand Gesture
- Hallelucination
- Hideous
- Torn In Two
- Shame In A Basket
- Doom Goose
Hier ist der Teufel, mit wem spreche ich?
Als Kind der 1990er Jahre kommt man unweigerlich kaum an dem Namen MUSHROOMHEAD vorbei. Auch wenn andere Alternative-Metal-Bands sicherlich erfolgreicher waren, haben es die Szene-Vorreiter aus Cleveland stets geschafft, kontinuierlich gute bis sehr gute Alben abzuliefern und – auch wenn mal ein paar Jährchen dazwischen lagen – stets für musikalische Furore zu sorgen. Bands wie SLIPKNOT, STATIC-X, LAMB OF GOD oder Konsorten haben sich sicherlich in ihren Anfangstagen ein paar Dinge bei "Mushroomhead" und "Superbuick" abgeschaut, die heutzutage für gewisse Nostalgie sorgen.
Speziell ab 2006 habe ich MUSHROOMHEAD – trotz des Beitrages auf dem Saw VI-Soundtrack – doch zu sträflich aus den Augen verloren, aber die wundervolle Lüge vor vier Jahren verpasste mir wieder genau das, was ich auf den Frühwerken so mochte. Nun steht mit "Call The Devil" Album Nummer neun in den Startlöchern, das musikalisch Altbewährtes zu bieten hat: grooviger Industrial-, leicht schauriger Alternative- und bellender Nu-Metal drücken sich auf gutem Niveau die Klinke in die Hand. Ich muss jedoch zugeben, dass an manchen Ecken die Aggression und die drückenden Wut-Momente für eingeschlagene Hard-Rock-Pfade ein wenig auf der Strecke bleiben.
Zwar kommen dadurch die Hooks und Refrain wesentlich besser zur Geltung, wovon vor allem das düstere 'We Don't Care' und das 'Fall In Line' profitieren, doch Songs wie 'Shame In A Basket' oder das düstere 'Hallelucination' kriegen dadurch ihren Hintern nicht so recht hoch. Dafür zeigen die Grooves in 'Prepackaged' und 'UIOP (A Final Reprieve)', wo der Frosch die Locken hat, und 'Eye To Eye' sowie der 'Emptiness'-Hammer hätten genauso gut auf dem Vorgänger stehen können wie 'Torn In Two' auf den ersten drei Alben.
Ein ums andere Mal kommt also die kleine Zeitkapsel ins Spiel und wer weiß, wo MUSHROOMHEAD stehen würde, wenn die Band einen ähnlichen Weg wie SLIPKNOT eingeschlagen hätte, doch im Falle von "Call The Devil" spricht ein durchaus vielseitiges Album vor, das dank knackiger Abwechslung definitiv nicht langweilig wird. Trotzdem lässt es die einen oder anderen Punch-Lines allerdings vermissen und die etwas straffere Linie hätte dem Gehörten sicherlich auch gut gestanden. Dennoch schiebt der teuflische Anruf die Band endgültig wieder zurück auf meine Landkarte, denn einige wirklich überzeugende Gespräche sind definitiv mit dabei.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp