MUSTASCH - Killing It For Life
Mehr über Mustasch
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- TRITONUS RECORDS
- Release:
- 24.04.2020
- Where Angels Fear To Tread
- Ransacker
- Before A Grave
- Freddie Mercury
- Go To Hell
- Blood In Blood Out
- What Is Wrong
- Garlic And Shots
Effektivität geht über Schnickschnack
Vor ein paar Jahren fiel mir das MUSTASCH-Album "Thank You For The Demon" quasi vor die Füße und ich kam im Jahre 2014 nicht umhin, gewisse Sympathien für die vier Schweden zu entwickeln. Jetzt steht das neue Album "Killing It For Life" in den Startlöchern. Es ist ja nicht so, dass den Jungs in der Zwischenzeit nichts eingefallen wäre. Ganz im Gegenteil, zwei weitere Alben folgten, die ebenfalls die schwedischen Top Ten knacken konnten.
Von der neuen Platte werden die meisten Leser, sofern sie denn mit MUSTASCH vertraut und vor allem viral vernetzt sind, bereits einige Fragmente gehört haben. 'What Is Wrong' erschien im letzten Jahr und auch von 'Ransacker' wirbelt aktuell bereits ein Video durch das Netz. Da wären dann auch schon zwei Highlights des Albums genannt. Hier präsentiert sich die Band im absoluten Groove-Modus. Dominiert werden die zwei Songs vom wuchtig produzierten Rhythmus, garniert mit einfachen, aber äußerst effektiven Gitarrenriffs. Auch wenn es jetzt den Anschein hat, dem Werk würde es an der nötigen Härte fehlen, so sei hier Entwarnung gegeben. 'Freddie Mercury' ist natürlich eine Verbeugung vor dem QUEEN-Sänger. So gelungen das Thema textlich auch umgesetzt wird, so nichtssagend ist leider der Track an sich, mit 'Blood In, Blood Out' ist dann noch ein weiterer Song vertreten, der nicht ganz in der ersten Liga spielt. Aber dann wäre da noch 'Go To Hell', ein ebenfalls sehr gradlinig strukturierter Song, aufgemischt durch den spontan wirkenden Einsatz eines Streichinstruments. Und auch mit 'Galric And Shots' ( bitte zehn Euro in die Kasse für den coolsten Songtitel ) haben Ralf Gyllenhammar und seine Mitmusikanten einen starken Rausschmeißer am Start, der dezent in die Psychedelic-Ecke schielt.
Über die gesamte Distanz - die Platte bleibt auch dieses Mal unter der magischen Marke von vierzig Minuten - ist "Killing It For Life" ein sehr gutes Album. Effektivität geht über Schnickschnack, so könnte das Motto der vier Schweden lauten. Es ist eines dieser Alben, das man laut mit herunter gekurbeltem Seitenfenster im Auto zelebrieren darf. Da fühlt sich der Endvierziger noch mal jung, wenn die brachialen Riffs die Nachbarschaft beschallen. MUSTASCH 2020 klingt modern und ungezwungen, brachial und doch voller Melancholie.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens