MUSTASCH - Thank You For The Demon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2014
Mehr über Mustasch
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Gain Music
- Release:
- 13.01.2014
- Feared And Hated
- Thank You For The Demon
- From Euphoria To Dystopia
- The Mauler
- Borderline
- All My Life
- Lowlife Highlights
- I Hate To Dance
- Don't Want To Be Who I Am
Gutes Album – und trotzdem eine kleine Enttäuschung.
MUSTASCH: Ein Garant für Granaten. Und zwar solche, die einen die Luftaxt schwingen, die Hand in den Schritt wandern und – wie sollte es anders sein – den Bart in Formel-1-Geschwindigkeit wachsen lassen. Gerade live weiß die Band immer und überall zu überzeugen, zuletzt haben Ralf Gyllenhammar und seine Mannschaft mit "Sounds Like Hell, Looks Like Heaven" jedoch etwas geschwächelt und ein relativ durchschnittliches Album veröffentlicht, welches bei der Qualität der Vorgänger schon als Enttäuschung betitelt werden darf. Und es tut mir weh, es aussprechen zu müssen, aber: Leider kann MUSTASCH auch anno 2014 nicht an ältere Glanztaten anschließen.
Dabei geht "Thank You For The Demon" so gut los: 'Feared And Hated' ist eine wunderbare Rock-Nummer, die ganz sanft ins Ohr und dort nicht so schnell wieder hinaus geht. Ja, da fühlt man sich gleich wohl, doch leider ist der Opener auch bereits der beste Song des Albums. Der Titeltrack ist MUSTASCH-Standard und tönt dabei nicht schlecht, jedoch im bandeigenen Kontext etwas unspektakulär. Und das ist ein Schicksal, dass die meisten Stücke im Folgenden teilen: Es scheint, als würde man die Songs alle bereits kennen. Und zwar in einer besseren Version. Die albuminterne Abwechslung ist zwar durchaus gegeben, jedoch auch genau auf die gleiche Art und Weise, wie man es seit jeher von den Schweden kennt.
Aber um hier nicht den falschen Eindruck zu erwecken: MUSTASCHs Sound macht natürlich von sich aus schon eine Menge Spaß, so dass man sich gerne vom groovenden, nach vorne gehenden und grandios gesungenen Heavy Rock mitnehmen lässt. Langweilig ist die Platte also keineswegs und mit der siebenminütigen Ballade 'All My Life' gibt es sogar nochmal eine Art Highlight (Gyllenhammars goldene Kehle glänzt hier besonders!) sowie der Gag, einen 'I Hate To Dance' betitelten Track durchgehend tanzbar zu komponieren, trifft ebenfalls durchaus ins Ziel. Es fehlt jedoch einfach das gewisse Etwas zur ganz großen Begeisterung.
Ich prophezeie somit mal, dass "Thank You For The Demon", obwohl besser als sein Vorgänger, in der Diskographie der Schweden zukünftig wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen wird. Das spricht nicht zwangsweise gegen den aktuellen Output, der nach wie vor als "gut" bezeichnet werden darf, sondern vor allem dafür, dass MUSTASCH früher eben noch besser war. Ich hoffe, dass es dann beim nächsten Mal wieder für einen großen Wurf reicht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang