MUTANTS, THE - Voodoo Blues
Mehr über Mutants, The
- Genre:
- Funk/Rock/Psychedelic
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 27.10.2003
- Caligula
- High Ride
- Voodoo Blues
- Sin Hipster
- Lumbago
- Stampede Caravan
- Southern Far Out
- Papa Simba
- Move Along!
Finnland, einmal anders. Bei Bands aus dem Land zwischen dem Bottnischen und Finnischen Meerbusen denkt man normalerweise zuerst an SENTENCED, CHILDREN OF BODOM und von mir aus auch NIGHTWISH, aber damit haben THE MUTANTS genauso viel zu tun wie Arnold Schwarzenegger mit Politik. Von Deprimusik ist ihr "Voodoo Blues" meilenweit entfernt, welches im übrigen eine rein instrumentale Scheibe ist.
Hier wird melodische, beschwingte Mugge geboten, die sich in ziemlich ruhigem Fahrwasser bewegt und leider auch ein paar Mal arg in Richtung Belanglosigkeit abdriftet. Auch wenn man zuhauf nette (dieses Wort verheißt in einem Reviewtext nur selten Gutes) Melodien zu hören bekommt und sich auch ein paar coole Grooves auf die Platte verirrt haben - das mag als guter Ansatz durchgehen, ist aber beileibe noch nicht ausreichend.
Betrachten wir uns die Sache einmal näher. THE MUTANTS kommen, wie gesagt, gänzlich ohne Gesang aus (bei 'High Ride' gibt es lediglich eine kurze und sehr im Hintergrund gehaltene Sprecheinlage und bei 'Move Along!' sind ein paar Schreie zu vernehmen), und das scheint hier wirklich das Problem zu sein. Es gibt zwar eine Menge richtig guter Instrumental-Alben, aber "Voodoo Blues" weist im musikalischen Bereich nicht ein solch hohes Niveau auf, dass die Instrumente allein schon vollkommen ausreichend für ein Klassealbum wären. Hier fehlt tatsächlich eine rockige Stimme, die sich als zusätzliches Element in den Sound einfügt, ihn aufwertet und interessanter macht.
Die Mischung ist eigentlich richtig cool, da vereinen sich Elemente aus Rock, Funk und Psychedelic zu einem lässig-groovigen Gesamtwerk. Immer wieder brechen fetzige Parts durch (z.B. die Saxophon-Einlage bei 'High Ride'), dennoch verfolgt einen während der gesamten Platte das Gefühl, dass hier (das gewisse) etwas fehlt. Außerdem wirken manche Sachen einfach viel zu langgezogen und zäh, obwohl THE MUTANTS auch flott und mit Pep zu Werke gehen können, wie sie z.B. im bereits erwähnten 'High Ride' oder auch in 'Stampede Caravan' beweisen, und dann klingt die Geschichte auch gleich um Längen cooler. Gut gefällt mir auch noch 'Lumbago', ein sehr ruhiger Track mit einer schönen Melodie und einer Atmosphäre, die mich irgendwie an "Pulp Fiction" erinnert.
Fazit: Die Musik ist zwar schön groovig und entspannt, aber nur selten richtig packend. "Voodoo Blues" ist insgesamt ein Album, das man sich zwar schon mal mit anhören kann, das aber trotz guter Ansätze leider nicht für hochgradige Faszination sorgen kann.
Anspieltipps: High Ride, Lumbago, Move Along!
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer