MY DILIGENCE - Death.Horses.Black.
Mehr über My Diligence
- Genre:
- Alternative Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 31.05.2024
- Death
- Horses
- Black
- Auspicious
- Interlude (The Bridle And The Bit)
- Allodiplogaster Sudhausi
- Lucid Alley
- Sacred Anchor
DEFTONES meets CULT OF LUNA?
MY DILIGENCE aus Brüssel hat bereits mit einer Handvoll Outputs Bekanntheit und Anerkennung erwerben können; "Sun Rose" von 2019 etwa bezeichnete Kollege Kayser als "Mischung aus Psychedelic, Prog, Noise Space und Post Rock." Mit dem rätselhaft betitelten "Death.Horses.Black." kehrt das Trio nun zurück und arbeitet die musikalische Ausrichtung etwas klarer heraus.
Von Noise oder Psychedelic ist auf dem vierten Album wenig zu hören. Vielmehr überwiegen Sounds aus den Bereichen Alternative- und Post Metal. Der Opener 'Death' beispielsweise hat deutliche Anleihen späterer DEFTONES-Werke und versprüht ALICE IN CHAINS-Vibes, während das verschleppte Tempo und die Gitarrenarbeit beim folgenden 'Horses' an den schwedischen Mondkult erinnert. Zusammen mit dem dritten Teil der Albumtitels, also 'Black', stehen die interessantesten Nummern am Beginn des Langspielers: Im Vordergrund stehen schleppend-drückende Rhythmen, atmosphärische bis aggressive Riffwände und dezent entrückt-hallender Gesang, bisweilen abgelöst von harschen Shouts. Die Atmosphäre der Stücke ist das Pfund, mit dem die Belgier wuchern; nur selten wird die Zuspitzung gesucht, sondern eher der musikalische Weg als Ziel formuliert. Auf Albumlänge funktioniert diese Herangehensweise allerdings nur bedingt: "Death.Horses.Black." ruft als Ganzes betrachtet schlicht weniger Emotionen bei der Hörerschaft hervor als die mitreißenden Ausbrüche der DEFTONES oder die beklemmenden bis atemberaubenden Klanglandschaften von CULT OF LUNA.
Ich finde grundsätzlich keine Ausfälle auf "Death.Horses.Black.", finde auch die Herangehensweise, Post Metal mit Alternative Metal zu kombinieren, hochgradig reizvoll, vermisse nur leider die Höhepunkte in dieser Mischung. Da drückt mich kurzzeitig ein köngliches Riff Marke NEUROSIS oder CULT OF LUNA bei 'Allodiplogaster Sudhausi' an die Wand, da sehe ich im geistigen Auge Chino Moreno bei 'Auspicious' vor mir, aber die Spannung wird nie lange aufrechterhalten, bricht zu oft ab, kulminiert praktisch nie in einer wünschenswerten Zuspitzung.
Nur selten musste ich ein handwerklich so starkes, musikalisch anspruchsvolles Album, das zudem noch voll in mein Genre-Beuteschema fällt, so mäßig bewerten wie "Death.Horses.Black.", aber es bleibt mir einfach zu wenig hängen; zu stark wirken im Vergleich mit der jüngsten Veröffentlichung der Belgier die genannten Vorbilder, zu gleichgültig bleibe ich nach dem abschließenden 'Sacred Anchor' zurück. Gleichzeitig ist keineswegs ausgeschlossen, dass MY DILIGENCE mit der hier beschriebenen Ausrichtung bei einigen Musikfans mehr als wohlwollende Anerkennung einzuheimsen vermag. So richtig daneben liegen kann man mit "Death.Horses.Black." tatsächlich auch nicht.
Anspieltipps: Death, Horses, Auspicious
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause