MY RUIN - The Brutal Language
Mehr über My Ruin
- Genre:
- Modern Rock
- Label:
- Undergroove / Rough Trade
- Release:
- 02.12.2005
- Nature Boy
- Silverlake 6571
- The Devil Walks
- Spilling Open
- Cold Hands, Warm Heart
- Metamorphosis
- Summer Of Hell
- Vince Vaughn
- Imitation Of Christ
- Touch Me I´m Sick
Ich muss gestehen, als ich MY RUIN das erste Mal gehört habe, hätte ich nie gedacht, dass da tatsächlich eine Frau singt. Vielmehr kam mir der Stil ziemlich lateinamerikanisch vor. Wem der Name MANHOLE was sagt, der weiß vielleicht, was ich meine. Aus dieser Band nämlich ist MY RUIN hervorgegangen. Initiatorin und Frontfrau in Personalunion ist Tairrie B., die es sich mit diesem Projekt ursprünglich zum Ziel gesetzt hatte, Alben aufzunehmen und diese anschließend live mit verschiedenen Musikern und Freuden zu promoten. Als sie jedoch Gitarrist Mick Murphy kennen lernte, änderte sie ihre Pläne. Nicht nur, dass er ihr Partner wurde, er stellt auch die Hauptinspirationsquelle für ihre Songs dar. Das vorläufige Endergebnis sind drei Alben, eine EP und ein Kurzfilm.
Musikalisch wird die Band dabei gern mit BLACK SABBATH verglichen, was wohl der Grund ist, weshalb Mick Murphy von der Fachpresse als Gitarrengott bezeichnet wird. Ob man den Vergleich nun teilt oder nicht, feststeht, dass Murphy eine ausgeprägte Leidenschaft für Siebzigerjahre-Rock hat und das Ergebnis daher immer etwas antiquiert wirkt. Das einzig Moderne an der Musik ist daher Tairries Gesang, der überwiegend im Metalcore-Bereich anzusiedeln ist. Dennoch ist es nicht wirklich leicht, ihn zu kategorisieren, denn Tairrie legt erstaunlich viel Wert auf Abwechslung. Wer jetzt glaubt, sie würde dabei zwischenzeitlich auch mal weiblich oder gar sexy klingen, der irrt allerdings. Es würde vermutlich auch gar nicht zu ihrer Musik passen, die ist dafür nämlich zu burschikos und düster.
Um es auf den Punkt zu bringen: MY RUIN machen genau die Art von Musik, die man entweder liebt oder hasst. Dazwischen scheint es nichts zu geben. Zwar geben sie nichts auf Radiotauglichkeit, aber es kann ja nicht schaden, wenn man einen Freund wie Nick Raskulinecz hat. Der Produzent und zweimalige Grammy-Gewinner, der zuvor schon für die FOO FIGHTERS, VELVET REVOLVER und QUEENS OF THE STONE AGE an den Reglern saß, hat sich auch für "The Brutal Language" ins Zeug gelegt und es zumindest abgemischt. Abgesehen davon stehen Tairrie und Mick momentan ziemlich allein da, denn der Rest der Band hat kurzerhand das Handtuch geschmissen. Aus welchen Gründen auch immer. Aber Tairrie ist es wohl ohnehin gewohnt, Probleme zu haben. Sie ist für ihre direkte Sprache bekannt und sammelt auf ihrem Weg grundsätzlich ebenso viele Freunde wie Feinde. Insofern stellte es für das Paar auch kein wirkliches Problem dar, das neue Album im Alleingang aufzunehmen.
So ausgereift, wie das neue Werk auch klingen mag, für meine Ohren ist es nichts.
- Redakteur:
- Manuela Liefländer