MY SLEEPING KARMA - Moksha
Mehr über My Sleeping Karma
- Genre:
- Instrumental Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 29.05.2015
- Prithvi
- Interlude 1
- Vayu
- Interlude 2
- Akasha
- Interlude 3
- Moksha
- Interlude 4
- Jalam
- Interlude 5
- Agni
Karma, Samsara und die Auslösung vom Wiedergeburts-Zyklus.
Einer der schönen Aspekte an diesem Schreib-Hobby ist, dass man immer mal wieder etwas für seine Allgemeinbildung tun kann. Und die Band MY SLEEPING KARMA macht Lust darauf, sich ein wenig mit fernöstlichen Religionen zu beschäftigen. Karma, Samsara und der Kreislauf der Wiedergeburten sind interessante religiöse Konzepte, und was eignet sich besser als Musik, sich diesen Geistesentwürfen zu nähern? Die Instrumental-Rocker MY SLEEPING KARMA praktizieren dies schon seit 2006 aktiv. Man pflegte immer wieder fernöstliche Elemente in die grooving-meditative Musik ein und benannte seine Lieder nach hinduistischen Göttern. Daran ändert sich auch auf "Moksha" nichts.
"Moksha" ist ein Begriff aus der indischen Philosophie und bedeutet so etwas wie Befreiung, Emanzipation oder Auslösung. Inwieweit die neue Platte eine (musikalische) Befreiung für MY SLEEPING KARMA ist, vermag ich als Neuling nicht zu beurteilen, aber ich kann sagen, dass konzentriertes Hören von "Moksha" befreit. Schnell wird man andere Gedanken los und kann in die Welt eintauchen, für die der Space-Elefant auf dem Cover schon gute Werbung macht. Die Musik ist im Großen relativ schlicht aufgebaut, einfache Harmonien lenken den Hörer auf das Wesentliche und geben den Rahmen für dynamische Steigerungen vor. Und dies gilt für alle Lieder.
Der Longplayer widmet sich diesmal offenbar den Göttern der Elemente. 'Prithvi' (die Göttin der Erde) und 'Agni' (Gott des Feuers) rahmen das Album ein, dazwischen tummeln sich neben fünf Interludien mit 'Vayu' (Herr der Winde), 'Akasha' (das erste Element, das erschaffen wurde, der Weltraum oder "Äther") und 'Jalam' (Wasser) weitere Elementarwesen, und im Zentrum steht 'Moksha' (die Auslösung aus Samsara, dem Wiedergeburts-Zyklus).Jetzt haben wir aber genug gelernt, also zurück zur Musik.
Und so viel Anderes als mein Kollege Stephan über den Vorgänger "Soma" schreibt, höre ich auch nicht. Er redet von einem "leicht wiedererkennbaren Klangbild", "treibender Dynamik" und "Klang-Landschaften mit bemerkenswert merkenswerten Melodien". Dies kann ich nur bestätigen. MY SLEEPING KARMA ist schon ein Stück weit weg von Instrumental-Rockern mit dem "Post"-Attribut. Gerade die Schlagzeug-Arbeit ist oft viel filigraner, auch wenn ich bei einigen Passagen den Eindruck habe, Drummer Steffen treibe seine Jungs ein wenig vor sich her.
Man merkt auch, dass es sich bei den Musikern durchaus um Metal-Fans handelt, denn die Mucke kann ganz gehörig grooven und das eine oder andere gepfefferte Riff erhöht die Muskelspannung. Die Musik zum Sport hören funktioniert also, auch wenn die Interludien immer etwas die Fahrt rausnehmen. Doch sie dienen zum Stimmungsaufbau und -Erhalt und sind deshalb wertvoll.
Einziger Kritikpunkt an "Moksha" wäre vielleicht, dass sich die Stimmungen und Song-Aufbauten immer sehr ähneln und man als ungeduldiger Mensch gegen Ende hin nicht mehr ganz so tief in Karma und Samsara einsteigen möchte wie zu Beginn noch, sprich das Konzept nutzt sich ein wenig ab. Allerdings stelle ich mir vor, dass MY SLEEPING KARMA eine feurige Liveband ist, und ich nehme mir vor, hierzu auch einmal vor der Bühne zu zappeln. Und weil ich das Cover so toll finde, würde alles weniger als eine Acht sicher schlechtes Karma bedeuten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker