MYNDED - The Last Sun
Mehr über Mynded
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 03.05.2024
- Karma's Kiss
- The Imposter
- Defiant
- I, Apostate
- Invincible
- Neverlasting
- Delusions Of Lunacy
- Bleak
- Squire To King
- Epilogue Of Existence
Nach so einem langen Anlauf hätte man weiter springen können.
Die Thrash-Metal-Gruppe MYNDED aus Bayern lernte ich vor acht Jahren mit ihrem Debütalbum "Dead End Paradise" kennen. Nach dieser langen Zeit und einer Umbesetzung am Bass ist der süddeutsche Vierer nun mit seinem zweiten (!) Langspieler "The Last Sun" zur Stelle.
Nach der langen Pause hat die Band ein homogenes Album mit einem wiedererkennbaren Sound, der an den Erstling anschließt, eingespielt. "The Last Sun" ist eine knallharte Thrash-Scheibe mit einem dichtem Sound, an dem alle Instrumente gut hörbar beteiligt sind. Rasante, schnell wechselnde und dabei sehr akkurat gespielte Rhythmen prägen die Scheibe, was ich gerne als Progressive Thrash bezeichne. Dazu kommt ein Sänger, der seine Zeilen mehr schreit als singt, so wie man es von den weniger inspirierten Nummern von SLAYER kennt. Das ist eine solide Grundlage für ein robustes Album dieser Stilrichtung, allerdings passiert über diesem Fundament oft nicht viel. Vor allem Melodien sind Mangelware.
Das gilt besonders für die erste Hälfte der Scheibe. Sie bietet soweit gutklassiges Rübeschüttelmaterial für Genrefans, bleibt aber ein wenig eintönig. Auch die Leadgitarren wirken vereinzelt etwas langweilig und uninspiriert. Hin und wieder finden sich bemerkenswerte Intros, die aber an Originalität nicht ('I, Apostate') oder nur teilweise ('Invincible') halten, was sie versprechen.
Erst in der hinteren Hälfte findet man Stücke mit individuellen Stärken, etwa 'Neverlasting' mit Leadgitarren, die auch außerhalb des eigentlichen Leadbreaks zum Einsatz kommen und zum Teil sogar im Doppel agieren, oder auch 'Bleak', das mit seinen schrägen proggigen Arrangements aufhorchen lässt, ohne in seinem wuchtigen Thrashsound nachzulassen. Oder 'Epilogue Of Existence', mit achteinhalb Minuten hier das längste Lied, das heftiges Gebolze wie auch sehr melodische Passagen bietet, gleich mehrere Soli auffährt und stellenweise sogar Gesang hören lässt, allerdings mit einem recht unspektakulären Ende überrascht. Höhepunkt des Albums ist für mich 'Delusions Of Lunacy'. Ein düster-bedrohliches Intro führt in die Nummer hinein, bevor es mit einem massiven Riffing, aber auch kleinen Akzenten der Leadgitarren weitergeht, und ausgiebige wie abwechslungsreiche instrumentale Abschnitte krönen das Ganze.
Das ist wieder ein Album, bei dem mir die Punktewertung schwerfällt. Bei Material im Bereich von 6 bis klar über 8 Punkten läuft es im Durchschnitt wohl hinaus auf...
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser