MYRATH - Desert Call
Mehr über Myrath
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- XIII Bis Records
- Release:
- 26.01.2010
- Forever And A Day
- Tempests Of Sorrow
- Desert Call
- Madness
- Silent Cries
- Memories
- Ironic Destiny
- No Turning Back
- Empty World
- Shockwave
- Hard TImes
Toller, exotischer Prog.
Prog aus Tunesien ist sicher ein exotischer Release, aber einer, auf den ich mich sehr gefreut habe, denn das Vorgängerwerk "Hope", das über Brennus vertrieben wurde, hat mich schwer begeistert. Mit "Desert Call" liegt nun das neue Album vor, und es ist nicht schlechter als der Vorgänger.
Genau gesagt ist "Desert Call" bereits das dritte Album der seit fast zehn Jahren bestehenden Formation aus Tunis, denn vor fünf Jahren erschien das selbst produzierte Werk "Double Face", das allerdings nur sehr schwer zu bekommen ist. Die ersten hochgezogenen Augenbrauen ernteten MYRATH auf dem ProgPower-Festival in Holland vor zwei Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war das neue Album bereits beinahe fertig, im Anschluss daran ging es ins Studio. Nur Verhandlungen mit verschiedenen Labels verzögerten die Veröffentlichung, so dass "Desert Call" erst jetzt das Licht der Welt erblickt.
Der Stil der Band ist mit Progressive Metal gut umschrieben, jedoch ist der Einfluss ihrer Herkunft deutlich zu hören, mehr noch als auf dem Vorgänger "Hope". Besonders deutlich wird dies gleich im ersten Song, 'Forever And A Day'. Denn der Song wird auf arabisch gesungen. Ein weiteres Indiz sind die exotischen Instrumente, die mir teilweise noch nicht mal dem Namen nach etwas sagen. Sonst bewegt man sich stilistisch zwischen SYMPHONY X, KAMELOT und den obligatorischen DREAM THEATER, ein Vergleich, der für die Qualität der Kompositionen durchaus zutrifft, wenn auch sonst nur gelegentliche Reminiszenzen zu hören sind. Eventuell sind noch die türkischen PENTAGRAM bzw MEZARKABUL als Vergleich zu nennen, an die der Titelsong erinnert, was aber sicher daran liegt, dass beide aus dem arabischen Melodiefundus zehren. Ansonsten gehen MYRATH nämlich deutlich härter zu Werke. Und verzichten weitgehend auf echte Frickeleien, sondern lassen lieber den Song sprechen denn technische Fähigkeiten.
Einen Song aus dem Album herauszuheben ist leider nicht möglich - da hier zehnmal ins Schwarze getroffen wird. "Desert Call" klingt beim ersten Hören schon gut, gewinnt aber mit jedem Durchlauf und ist bei mir mittlerweile zu einem Kandidaten für das Jahresendtreppchen gereift. Zugegeben, da ist ein kleiner Exotenbonus von einem halben Punkt mit drin. Aber jeder, der Prog Metal mit Schmackes, Melodie und Herz mag, wird an MYRATH nicht vorbeikommen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger