MYRHOLT - Blandede Meninger Og Aforismer
Mehr über Myrholt
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Archivist Records
- Release:
- 20.12.2024
- Se Det Mennesket; Menneskelig, Altfor Menneskelig
- Tegn Fra Himmelen; Antydninger Fra Kosmos
- Fra Varde Til Varde, For Faen!
- Ritual
- La Oss Tale Om Katarsis; Om Lidelse Og Sorti
- Nietzscheanske Tanker; Dionysiske Betraktninger
- Endelikt; Lavere Enn Nullpunktet, Mindre Enn Ingenting
Holand Gard oder WINDIR?
Norwegian Black Metal. Nothing more, nothing less. So beschreibt sich MYRHOLT, ein Einmann-Projekt aus dem hohen Norden, selbst. Zudem sei das Album "Blandede Meninger Og Aforismer" der Zerstörung der derzeitigen Welt gewidmet. Nun ja, da erwartete ich viel verzweifeltes Geschrei, Wald- und Wiesengeschredder und suizidale Tendenzen.
Umso überraschter war ich dann, dass MYRHOLT erstaunlich kreativ, melodisch und lässig zu Werke geht. Die Einmannband bleibt im songdienlichen Sektor, vermeidet Exzesse und sensendes Durcheinander oder aneinandergereihte Ideen. Sie setzt stattdessen auf melancholische Motive, die flächig, sich auffächernd rhythmisch und mit einer guten Portion Aggression vorgetragen werden. Doch immer kann man mitsummen, denn Musikalität und ein magnetischer Flow, der der Kälte der düsteren Themen trotzt, gewinnen immer die Oberhand.
'Tegn Fra Himmelen; Antydninger Fra Kosmos' kommt auf eisigen Kufen herangeschlittert. Einschmeichelnde Harmonien legen sich warm um den Zuhörer, der sich ein wenig an WINDIR und Bands von Anfang des Jahrtausends erinnert fühlt. WINDIR war harscher, innovativer, keine Frage, aber Holand Gard macht seine Sache überraschend gut. Der Beginn von 'Se Det Mennesket; Menneskelig, Altfor Menneskelig' gemahnt noch stärker an Valfar und seine Windkrieger. Ein klasse Eröffnung des Tracks!
MYRHOLT ist kein Berserker und weit hymnischer als viele andere Black Metal Bands, atmosphärischer, hat mehr Groove und ist dennoch immer giftig. Auch wirken die Tracks so produziert, wie es 2003 Usus war: Nicht zu opulent, nicht zu glatt. Der Nietzsche-Song enthält sogar ein paar Postrock-Vibes. Der Mann hat Talent, man muss es sagen. Auch sehr wichtig: Die giftige Stimme lässt sich angenehm hören, sie bleibt griffig.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Matthias Ehlert