MYRKUR - M
Mehr über Myrkur
- Genre:
- Black Metal / Folk / Atmospheric
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 21.08.2015
- Skøgen Skulle Dø
- Hævnen
- Onde Børn
- Vølvens Spådom
- Jeg er Guden, I er Tjenerne
- Nordlys
- Mordet
- Byssan Lull
- Dybt I Skoven
- Skadi
- Norn
Viel Lärm um nichts
Letztes Jahr erregte das Eine-Frau-Projekt MYRKUR mit der selbstbetitelten Debüt-Ep bereits einiges an Aufmerksamkeit, konnte Fans begeistern und Szenewächter gegen sich aufbringen und den nüchternen Hörer unentschlossen zurücklassen.
Die Mischung aus rauem Black Metal und sphärischem Frauengesang wirkte interessant, aber noch nicht wirklich ausgereift. Das hat sich mit dem nun folgenden Debütalbum "M" geändert. Denn die Dänin hat den letzten Winter in Oslo verbracht, wo sie mit allerlei norwegischer Black-Metal-Prominenz ihre musikalische Vision weiter ausgearbeitet hat, was sich nun in elf Kompositionen Bahn bricht.
Leider halten die dem Promogetue des Labels und auch der Liste an Gastmusikern nicht einmal im Ansatz stand. Denn "M" klingt ähnlich wie "Myrkur", nur besser produziert und mit echten klassischen Instrumenten. Recht primitiver Black Metal der 90er wird mit Folk-Elementen der ULVER-Schule und sphärischem Frauengesang á la ENYA vermischt. Das könnte gut ausgehen, doch leider schafft es MYRKUR nicht, die Elemente zu einem homogenen Ganzen zu vermischen.
Stattdessen wirkt das Album zerfasert, einzelne Parts aneinandergeklebt und wenn verschiedene Stile in einem Song kombiniert werden, so scheinen sie nebeinander herzulaufen, anstatt zu einem neuen Sound zu verschmelzen. Das war bereits beim Debüt so und wer das mochte, wird hier sicher wieder glücklich werden. Generell dürfte die Schnittmenge aus DARKTHRONE- und ENYA-Fans jedoch nicht soo groß sein und wenn diese auch noch Wert auf gut komponierte Lieder legt, sieht es für MYRKUR weiter düster aus, aber das passt ja zum Bandnamen.
Was "M" fehlt sind schlichtweg gute Lieder, die dem zugegebenermaßen schönen atmosphärischen Elementen eine Struktur geben, so bleiben diese als Zwischenspiele etwas hilflos im austauschbaren Geholper hängen. Die Innovation und der Exotenstatus sind spätestens mit diesem Album vorbei und für ein Zweitwerk sollte sich MYRKUR dann mehr musikalische Substanz zulegen und vielleicht etwas mehr Zeit nehmen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst