MYRONATH - Inferno
Mehr über Myronath
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dusktone
- Release:
- 31.05.2024
- La Selva Oscura
- In Lust Entwined
- Purity Through Indulgence
- The Voracious Sphere
- Ire Towers
- The Flaming Tombs Of Heresy
- The Three Rings Of Fury
- Unmasking The Demiurge
- Apotheosis
Heroisch und brutal - ein typischer, wenn auch sehr starker Black-Metal-Release.
Man darf sich mittlerweile gar nicht mehr ganz so sicher sein, ob MYRONATH-Mastermind Vargblod auf eine gewisse Beständigkeit überhaupt einen gesonderten Wert legt. Vor den Aufnahmen zum neuen Album hat das Brainchild der schwedischen Black-Metal-Combo schon wieder einige Musiker ausgetauscht und sich der Hälfte seiner bisherigen Mitstreiter entledigt. Diese kontinuierliche Entwicklung ist irgendwie dann auch besorgniserregend.
Seltsamerweise ist diese potenzielle Frischzellenkur einer Scheibe wie "Inferno" wunderbar bekommen. Zwar ist bei MYRONATH keine inhaltliche Revolution ausgebrochen, jedoch kommt die neue Formation in manchen Belangen viel schneller auf den Punkt, gibt sich aggressiver und auch rauer, gleichzeitig aber auch einen Zacken melodischer und legt schon in der ersten Hälfte so ziemlich alles in Schutt und Asche, was sich an zweifelnden Gedanken in den Weg stellen könnte. 'La Selva Oscura' mit seinem heorischen Chorus, die ebenfalls berauschenden clean-Parts im epischen 'The Voracious Sphere' und die grandiosen Leads in 'The Flaming Tombs Of Heresy' kreieren derweil eine dezente Nähe zu den heimischen Vorfahren der Viking-Szene. Somit ist der Vergleich mit EINHERJER und vor allem THYRFING an vielen Ecken und Enden gar nicht mal so weit hergeholt, auch wenn MYRONATH im Kern eine reine, wenn auch mittlerweile sehr melodische Black-Metal-Truppe bleibt.
Doch vielleicht ist es auch genau dieser gut gemeisterte Brückenschlag, der eine Platte wie "Inferno" auf einmal ins Rampenlicht rückt. Die herben Kontraste zwischen brachialen, dissonanten Attacken und majestätischen, manchmal gar hymnischen Harmonien funktionieren richtig gut. Die leidenschaftliche Performance ist ebenfalls noch einmal zu erwähnen, und da MYRONATH diesmal in wirklich allen Tempolagen souverän abliefert, ist nebst der genannten Gegensätze auch anderweitig für genügend Abwechslung gesorgt.
Eines muss man vielleicht am Schluss noch mal klarstellen, damit die Erwartungen nun nicht plötzlich die Realität ersticken: "Inferno" ist ein typisches Album einer Kapelle, die der dritten Welle äußerst wohlwollend gegenübersteht, und kein kreativer Meilenstein. Doch Letzteres ist auch nicht notwendig, wenn alle Kompositionen so kicken, wie es hier der Fall ist!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes