NACHTMYSTIUM - Silencing Machine
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2012
Mehr über Nachtmystium
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 27.07.2012
- Dawn Over The Ruins Of Jerusalem
- Silencing Machine
- And I Control You
- The Lepers Of Destitution
- Borrowed Hope And Broken Dreams
- I Wait In Hell
- Decimation Annihilation
- Reduced To Ashes
- Give Me The Grave
- These Rooms In Which We Weep
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Die Black-Meddle-Brocken, "Assassins" und "Addicts" waren faszinierende, wenngleich auch recht komplizierte, schier undurchdringbare Werke, die aber durchaus ihre glanzvollen Momente hatten. Daran Schuld waren wohl die ungewöhnlichen Keyboard-Arrangements. So kann ich nicht objektiv genug an das neue Werk, das nunmehr sechste aus dem Hause NACHTMYSTIUM, herantreten, um den insgesamt zehn Stücken von "Silencing Machine" eine überaus faire Chance zu geben. Wer die Messlatte vor einigen Jahren eben so hoch gelegt hat, dass selbst Kritiker wie ich, die mit Extreme – und Psychedelic-Klängen wenig anfangen können, einen nachhaltigen Eindruck von NACHTMYSTIUM erhalten, muss mit den Konsequenzen leben.
Und die sehen anno 2012 wie folgt aus: Das Extreme bleibt überwiegend vorhanden, das Psychedelische, der eigentliche Reiz der Vorgänger, geht merklich flöten. Oft bestimmen wüste und rohe Soundwände, teils arg chaotisch wirkend, den Takt, die Blastbeats und Doublebass-Attacken übernehmen zum größten Teil die Oberhand. Die apokalyptische Grundaura, die beispielsweise das eröffnende 'Dawn Over The Ruins Of Jerusalem', das mit viel Schmerz und Qualen vorgetragene 'And I Control You' oder 'Reduced To Ashes', ein schnelles, ausnahmsweise mal geradliniges Aushängeschild, innehaben, hätte vor 20 Jahren perfekt funktioniert. Aus der hypnotisierenden Wirkung, die über die gesamte Länge aufrecht erhalten wird, kann man sich auch nach dem X-ten Durchgang nur schwer lösen. Am Ende des melancholischen Abschlusses 'These Rooms In Which We Weep' bleibt nur die Frage: "Wo war ich in den vergangenen 60 Minuten? Hypnose? Lethargie? In einem pechschwarzen Paralleluniversum?".
Objektiv kann man der nicht gerade stillen Maschinerie den einen oder anderen Teilpunkt hinzurechnen, Freunde der Truppe, für die die Anfangstage der Herren oberste Priorität hat, machen mit dem Kauf sicherlich nichts verkehrt und anspruchsvolle Schwarzmetaller werden eh ihre helle Freude an den Stücken haben. Subjektiv jedoch rumpeln und rumoren NACHTMYSTIUM ein paar Schritte zurück. Durchdringt man einmal diese kalte, psychotische Aura, diesen Wahn in zehn Teilen, so bleiben die Stücke nicht derart hängen, wie sie eigentlich sollten und ich es aus den Jahren 2008 und 2010 kenne. Hoffen wir inständig, dass die Burschen die Durchsetzungskraft dieser Zeit wieder erreichen und "Silencing Machine" nur ein kleiner Wermutstropfen in der besonderen Diskographie von NACHTMYSTIUM darstellt.
Anspieltipps: Dawn Over The Ruins Of Jerusalem, Reduced To Ashes, Give Me The Grave
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp