NAILED TO OBSCURITY - Abyss
Mehr über Nailed To Obscurity
- Genre:
- Death Thrash Metal
- Release:
- 11.01.2008
- Abyss
- Chapter Of Doom
- Neon God
- Autumn Memories
- Fallen Leaves
- Todessehnsucht
- Bloodlust
- Kubus aus Glas
- Outro
Abwechslungsreicher Death-Thrash-Metal aus deutschen Landen, der oft genug seine Genregrenzen sprengt. Auf ihrer ersten Eigenproduktion können die Jungs spielerisch überzeugen. Trotz leichter gesanglicher Schwächen, ist ihnen mit "Abyss" ein beachtlicher Einstand gelungen.
Im Jahr 2005 rappeln sich fünf Jungs in der ostfriesischen Kleinstadt Esens zusammen, um fortan die Weltöffentlichkeit mit ihrer Interpretation von Death/Thrash-Metal zu schocken. Ihr Baby taufen sie auf den Namen NAILED TO OBSCURITY und holzen in Eigenregie in nur einer Woche im April 2007 das mir nun vorliegende Album "Abyss" ein. Immerhin neun Songs und eine Gesamtspielzeit von etwas mehr als vierzig Minuten - keine schlechte Leistung, würde ich mal sagen.
Musikalisch geben sich die Jungs aus dem hohen Norden wirklich Mühe. In jedem einzelnen Song finden sich flotte Passagen, doomige Elemente, Blastbeats, Todesbleiparts oder auch mal Akustikbreaks. Abwechslung wird also groß geschrieben, wobei dadurch gelegentlich der rote Faden aus den Augen verloren wird. Trotzdem, oder gerade deswegen, ist "Abyss" ein recht interessantes Werk geworden, zumal sich die Band auch nicht zu schade ist, tonnenweise Melodien mit einzubauen. Gerade was die Gitarren teilweise abfackeln, ist schon sehr beachtlich. Mit den zahlreich eingestreuten schleppenden Passagen lockern NAILED TO OBSCURITY das Ganze sehr schön auf und verlassen dadurch auch oftmals das sehr enge Death/Thrash-Korsett. Eine wirklich nette Variante. Der einzig größere Kritikpunkt könnten die streckenweise arg langen Songs sein, die manchmal gegen Ende hin etwas zähflüssig werden ('Chapter Of Doom', 'Todessehnsucht', 'Autumn Memories').
In Alexander Dirks haben sie einen klassischen Death-Metal-Sänger in ihren Reihen, der seine Sache durchgehend recht ordentlich macht, aber die gewisse Abwechslung oder das gewisse Etwas missen lässt. Manchmal hat er auch einfach zu viele Worte zu brüllen ('Autumn Memories'), so dass es eher zu einer Art Sprechgegrunze ausartet. Hier wäre weniger definitiv mehr. Auf Melodien oder gar einprägsame Hooks verzichtet die Band im Gesangsbereich komplett, versucht dagegen mit einigen deutschen Texten ('Todessehnsucht', 'Kubus aus Glas') für Überraschungsmomente zu sorgen. Aber gerade bei diesen Songs fällt dann die leicht quere Gesangsrhythmik und das etwas eindimensionale Gebrülle am meisten auf. Bei der Musik legt man so viel Wert auf Abwechslung, da sollte man in Zukunft auch nicht unbedingt gerade beim Gesang sparen.
Die Produktion und Aufmachung ist für eine Eigenproduktion sehr ordentlich und lässt in dieser Beziehung keine Wünsche offen. Jeder Freund von tödlichem Thrash Metal sollte diese junge deutsche Band mal anchecken. NAILED TO OBSCURITY haben mit "Abyss" einen beachtlichen Einstand hingelegt, der Erwartungshaltungen weckt. Wer sich ein Exemplar sichern möchte, sollte die Band direkt über ihre Homepage kontaktieren.
Anspieltipps: Kubus aus Glas, Abyss, Autumn Memories
- Redakteur:
- Chris Staubach