NAKED WHIPPER - Chapel Defilement
Mehr über Naked Whipper
- Genre:
- Black Metal/Grindcore
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 31.01.2025
- Intro
- Depraved To The Bone
- Bloodstained White Icon
- Top Notch Slave Driver
- (Pray Macabre) Chapel Defilement
- Fucked On Cross
- Intro
- Celebrate Their Downfall
- Nail Or Be Nailed
- Out The Norm
- The Swinepriest Bedlam
- Flamethrow Messiah / The Purgatory Trial
- Wow Wow Wholy Whore, Hot Wax Fat Candles
Legendäres Comeback!
Nach ziemlich genau 30 Jahren meldet sich NAKED WHIPPER mit einem Comeback zurück. Das Debüt "Painstreaks" ist mittlerweile für Fans der räudigen Schule des Black Metals der 90er ein Klassiker, auch wenn oder gerade weil nach einer weiteren EP ("Moloch:Acid Orgy") im gleichen Jahr erst einmal Schluss war. Doch 2021 raufte man sich wieder zusammen, 2022 legte das Untergrundlabel Iron Bonehead das Debüt und die folgende EP neu auf, auch um sie neuen Hörerschichten zu Verfügung zu stellen, welche die Band noch nicht kannten. In der Folge kam es dann auch zu verschiedenen Shows, darunter eine beim Never Surrender Fest in Berlin, bei der auch schon einige Songs gespielt wurden, die sich nun auf dem Zweitling "Chapel Defilement" finden.
Nun gesellen sich zu den 17 bisher veröffentlichen Songs abzüglich der beiden kurzen, aber stimmungsvollen Intros elf neue Kompositionen hinzu, die klingen als wären sie direkt im Nachgang der Sessions zu "Painstreaks" aufgenommen worden, da ein großer Unterschied oder eine Weiterentwicklung, die sich in diesem Fall wohl kein Fan gewünscht hätte, ausbleibt. Geringfügige Änderungen, die wohl auch einfach dem Umstand geschuldet sind, dass zwischen den Aufnahmen knapp 30 Jahre liegen, sind aber auszumachen. So hat "Chapel Defilement" einen moderneren und klareren Sound bekommen, der aber nicht übertrieben ist und den rohen Charme des Stils gut einfängt. Vom Gebolze im Garagendemosound ist das mittlerweile weit entfernt. Hinzu kommt, dass dieser ganz besondere Flanger-Gitarrensound des Debüts nun auch ein Ding der Vergangenheit ist, aber hier auch nicht zwingend gebraucht ist, da es nicht das Ziel des Zweitlings war seinen Vorgänger 1:1 nachzubauen. Letztlich lässt sich auch feststellen, dass die Band um Dominus AS heutzutage verstärkt auf Doublebass-Walzen setzt, die so in einigen Momenten die Hektik etwas rausnimmt, dafür aber nichts an Intensität einbüßen lässt, während die Vocals des Fronters sich über die Zeit naturgemäß auch verändert haben, aber immer noch ebenso roh, bestialisch und unangepasst klingen wie damals.
Darüberhinaus ist "Chapel Defliement" ein in sich geschlossenes und sehr homogenes Album, das keine Experimente zulässt und den eigenen Stil schnörkellos umsetzt. Die kurze melodische Passage in 'Nail Or Be Nailed' erregt da vielleicht kurz Aufsehen, passt aber zu den vielen rockigen Riffs, die im Kontext des vom Grindcore-beeinflussten Black Metal gut zur Geltung kommen. Akzente kann die Band daneben auch durch das Bass-Intro bei 'Celebrate Their Downfall' oder die gesprochenen Passagen, die wie auch beim Debüt immer wieder vorkommen und fest zum Bandsound dazugehören, setzen. Dabei ist aber zu beachten, dass Abwechslung hier nicht unbedingt groß geschrieben wird und dies auch kein Fan von NAKED WHIPPER erwartet. Bei Kapellen dieses Kalibers und dieser Gestalt geht es vor allem um stumpfes, unangepasstes, barbarisches Geholze, das sich nicht um Trends irgendwelcher Art schert und letztlich nur für jene gedacht ist, die sich mit derartigem Material anfreunden können. Die Tatsache jedoch, dass "Chapel Defilement" mit einer, wie oben angesprochen, zeitgemäßen Produktion aufwartet, könnte dazu führen, dass man doch noch den ein oder anderen Fan dazugewinnt.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen