NAPALM DEATH - Smear Campaign
Mehr über Napalm Death
- Genre:
- Death Metal/Grindcore
- Label:
- Century Media
- Release:
- 15.09.2006
- Weltschmerz (Intro)
- Sink Fast, Let Go
- Fatalist
- Puritanical Punishment Beating
- When All Is Said And Done
- Freedom Is The Wage Of Sin
- In Deference
- Short-Lived
- Identity Crisis
- Shattered Existence
- Eyes Right Out
- Warped Beyond Logic
- Rabid Wolves (For Christ)
- Deaf And Dumbstruck (Intelligent Design)
- Persona Non Grata
- Smear Campaign
NAPALM DEATH live zu erleben ist immer wieder eine Wucht. Kaum eine Kapelle auf diesem Planeten stampft das Publikum derart kompromisslos in Grund und Boden wie die britischen Pioniere der Grindcore-Szene. Auf Platte sieht die Sache hingegen anders aus. Nicht etwa, dass Barney Greenway und Konsorten schlechte Alben veröffentlichen - ganz im Gegenteil -, das Problem besteht halt einfach nur darin, dass die Band trotz neuerlicher Experimente zu limitiert in ihrem Sound bleibt und daher eigentlich schon einiger Zeit an einem Punkt angekommen ist, wo prinzipiell alles gesagt wurde.
Doof ist halt nur, dass NAPALM DEATH trotz allem immer noch Qualität abliefern, so auch beim neuesten Release "Smear Campaign", auf dem die Band nach dem etwas bedächtigeren (zumindest relativ gesehen) "The Code Is Red...Long Live The Code" wieder sämtliche Geschwindigkeitsrekorde bricht. Ultrabrutal und, gerade zu Beginn, rasend schnell bolzt das Quartett ihre neuen Grindcore-Smasher durch die Boxen und rumpelt dabei stellenweise ziemlich old-schoolig vorwärts. Gerade in Sachen Sound ist man dieses Mal ein ganzes Stück weit zurück zur Basis gegangen, so dass man dem ursprünglichen Feeling dieser Musik noch näher kommt, als auf den letzten drei bis vier Releases. Andererseits scheut man auch dieses Mal nicht vor ungewohnten Elementen zurück. Waren es auf dem letzten Album noch die beiden doomigen Tracks, sind es auf "Smear Campaign" zwei Nummern, in denen NAPALM DEATH auf die Hilfe von Anneke von Giesbergen (THE GATHERING) zurückgreifen können. Eine überraschende Kollaboration, wenn man bedenkt, wie weit die beiden hier vereinigten Bands musikalisch auseinander liegen. Allerdings gelingt es der niederländischen Sängerin nicht, dem Intro sowie dem etwas ruhigeren (ebenfalls verhältnismäßig betrachtet) 'In Deference' ihren Stempel aufzudrücken. Im Grunde genommen nämlich verabschiedet sich die Band nämlich kaum vom eingeschlagenen Weg und schafft es somit auch nicht, das neue, besondere Element sinnvoll zu nutzen. Von Giesbergen bekommt nämlich kaum Freiräume eingeräumt und bleibt hinter dem brutalen Basissound ein wenig blass, geht sogar, wenn man nicht weiß, dass hier ein Gastauftritt vorliegt, fast klanglos im brutalen Soundinferno unter. Schade, denn alleine der Fakt, dass diese beiden Parteien aufeinander treffen, erweckt doch reges Interesse.
Fernab des "Außergewöhnlichen" ist "Smear Campaign" dann auch wieder ein typisches, in diesem Fall insgesamt wieder etwas schnelleres, im Großen und Ganzen überzeugendes Werk, das man sich als Fan dieser Band bedenkenlos zulegen kann. Dass die Band aber in ihrem beschränkten Klangkosmos ziemlich gefangen ist, wird weder der treueste Fan abstreiten können, noch kann dieses Album Argumente bieten, die dies widerlegen könnten. Bleibt zu hoffen, dass die Band aufgrund dessen nicht irgendwann in einer totalen Sackgasse landet.
Anspieltipps: Puritanical Punishment Beating, In Deference, Persona Non Grata
- Redakteur:
- Björn Backes