NAPALM DEATH - Utilitarian
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Napalm Death
- Genre:
- Grindcore
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 24.02.2012
- Circumspect
- Errors In The Signals
- Everyday Pox
- Protection Racket#
- The Wolf I Feed
- Quarantined
- Fall On Their Swords
- Collision Course
- Orders Of Magnitude
- Think Tank Trials#
- Blank Look About Face
- Leper Colony#
- Nom De Guerre
- Analysis Paralysis
- Opposites Repellent
- A Gag Reflex
<p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">Ein Meisterwerk des Grindcore! Wütend wie vor 25 Jahren und dabei intelligent arrangiert und originell wie auf der letzten Langrille. Kaufbefehl!</p>
Der diesjährige Februar ist geradezu ein Wonnemonat für die Grind-Gemeinde. Denn nicht nur die Herren von TERRORIZER legen mit "Hordes Of Zombies" ein saftiges Stück Fleisch auf den Teller, sondern auch NAPALM DEATH. Und die vor über 30(!) Jahren als im Punk/Hardcore verwurzelte Teenager-Band gegründete und schließlich in die Grind-Oberliga aufgestiegene Combo ist immer wieder für eine Überraschung gut. Jüngstes Beispiel: Das brandneue Werk "Utilarian", mit dem das Birmingham-Quartett eigene musikalische Bestmarken überspringt.
So ist im nur 2 Minuten und 10 Sekunden kurzen Stück 'Everyday Pox' stellenweise erstmals ein virtuos und verrückt gespieltes Saxophon(!) zu hören, mit dem dieser irre instrumentierte, hyperaktive Grind-Brocken noch cooler und origineller aus den Boxen blastet. Danny Herrera leistet hier am Schlagzeug mit einer ausgefallenen Blast-Rhythmisierung Beachtliches. Ein völlig genialer, herausragender Track.
Auch mit brutal eingetrümmerten Geschossen der Marke 'Errors In The Signals' und rabiaten Brüll- und Knüppelorgien wie 'Blank Look About Face' (aaarrrghh!)‚ 'Think Tank Trials' oder 'Opposites Repellent' lassen Barney, Shane, Mitch und Danny keine Wünsche offen. Mächtig angefressen bellt und brüllt sich Barney die Seele aus dem Leib und bildlich hat man unweigerlich den völlig unter Strom stehenden, hektisch zappelnden Front-Sympath bei einem Live-Konzert vor Augen, wenn man sich "Utilitarian" reinpfeift.
Doch auch die mittelschnelle Song-Variante bietet wieder ein breites Potpourri an audiophilen Köstlichkeiten für den Grind-Gourmet: Gerade 'Collision Course' und das mächtige 'The Wolf I Feed' (sicherlich eine kommende Live-Vollbedienung) lassen den Hörer mit ihren Groove-Qualitäten nicht mehr los. Dasselbe gilt für das Hit-verdächtige 'Orders Of Magnitude', welches mit herrlich assig klingenden Vocals von Gitarrist Mitch Harris angereichert wurde. Nach einem packenden Groove-Einstieg fegt dieser Track sehr stürmisch über den Platz. Überhaupt: Die Vehemenz, mit der NAPALM DEATH auf "Utilitarian" vom Leder ziehen, ist beeindruckend. Vor allem wurde aber ist das Gesamtniveau der Platte extrem hoch, sodass ich die im Vorfeld bekannten, starken Nummern 'Leper Colony' sowie 'Analysis Paralysis' nicht einmal umreißen möchte, da die Platte eben noch stärkere Lieder enthält. Nach meinem Dafürhalten haben NAPALM DEATH mit "Utiltiarian" ihre bisher wohl stärkste Platte vorgelegt. Besonders zu erwähnen ist auch das sehr stimmige, coole Artwork, das von dem Dänen Frode Sylthe stammt. Er gestaltete unter anderem das Cover für "Revolver" von THE HAUNTED.
Die limitierte CD-Auflage im Digipak sowie die LP-Version enthalten übrigens die beiden Bonus-Stücke 'Aim Without An Aim' und 'Everything In Mono'. Die LP-Version enthält zusätzlich einen dritten Bonus-Track mit dem Titel 'Standardization'. Leider lagen mir diese Nummern nicht zur Bewertung vor, aber nimmt man dieses Machtwerk als Maßstab, so kann es sich eigentlich nur um Knaller handeln.
Produktionstechnisch trifft die Band das Optimum. Alle Instrumente sind für das Genre Grindcore ausgezeichnet auf dieser Platte verewigt. Der Mix ist ausgewogen und enorm druckvoll. Daumen hoch für diesen fetten Sound. Alles in allem kann es hier nur ein Urteil geben: "Utiliarian" ist schon jetzt ein mega-heißer Kandidat für die Top-10 Liste der stärksten Platten des Jahres 2012 und eine tontechnische Abfahrt der Extraklasse für Grindcore-Aficionados!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Martin Loga