NARNIA - At Short Notice... Live In Germany (CD)
Mehr über Narnia
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- MCM Music
- Introduction
- Inner Sanctum
- The Mission
- The Countdown Has Begun
- Back From Hell
- No Time To Lose
- Long Live The King
- Living Water
- Shelter Through The Pain
- Dangerous Game
- Awakening
- Break The Chains
- The Witch And The Lion
1998 kehrte Ronnie James Dio nach langer Irrfahrt mit "Dio's Inferno - The Last in Live" zu alten Tugenden zurück und ging dann gleich mit diesem Livealbum (!) im Gepäck auf Tour. Als Vorgruppe hatten DIO eine interessante Neuentdeckung aus Schweden dabei. Die Jungs feuerten kraftvollen und bombastischen Heavy Metal ab. Der Sänger in Lederjacke und obercooler Retro-Sonnenbrille mit großen Gläsern poste sich einen ab, als wäre er Halford Junior. Am Ende wurde die Band vom Publikum fast so stark abgefeiert wie die Hauptgruppe. Das war meine erste Begegnung mit NARNIA. Auf ihren Studioaufnahmen, die ich danach kennen lernte, klangen NARNIA wesentlich zahmer; kaum zu glauben, dass das dieselbe Band wie auf der Bühne war.
Nun ist mit "At Short Notice... Live In Germany" die erste Live-CD der Band erschienen. Und da ist sie wieder, die Power und Dynamik von NARNIA live. Wem der Titel der CD bekannt vorkommt, hat recht: 2004 ist bereits unter diesem Namen die Live-DVD herausgekommen, deren Tonspur nun halt als CD vorliegt. Damit ruft sich die Gruppe wieder in Erinnerung, kurz bevor demnächst ihr neues Studioalbum veröffentlicht wird. "At Short Notice... Live In Germany" ist die Aufnahme von NARNIAs Auftritt bei der Owener Rocknacht 2003, als sie mit ihrer vierten und bislang letzten Scheibe "The Great Fall" unterwegs waren. Die Setlist erstreckt sich über alle vier Alben mit dem Schwerpunkt auf "Long Live The King". Gleich nach der ruhigen 'Introduction' zeigen die sägenden Gitarren von 'Inner Sanctum', wo der Hammer hängt. Schließlich sollte auch eine dezidiert christliche Metalband wie NARNIA nicht in watteweiche Harmonie verfallen, sondern ihre Botschaft mit Energie rüberbringen. Und so schrammelt Carl Johan Grimmark unter heftiger Mitarbeit der Rhythmusgruppe seine Plektren klein, wenn er nicht gerade zu mächtigen Soli (etwa auf 'Shelter Through The Pain') ansetzt. Die Keyboards bauen große Soundwände auf. Die Tasten wurden übrigens von Linus Kase gespielt, der hier noch als Gastmusiker angegeben wird, aber mittlerweile festes Bandmitglied sein soll und 2005 auch an dem Nebenprojekt FLAGSHIP beteiligt war. Sänger Christian Rivel lässt wieder den Rockshouter raushängen (vor meinem geistigen Auge sehe ich ihn wieder seine Show abziehen); aber an den passenden Stellen versteht er sich auch auf stillere Töne. Neben Knochenbrechern wie 'Back From Hell' und 'Living Water' präsentieren NARNIA auch ausgefeilte, bombastische Teile, die ihre musikalische Klasse zeigen, wie 'The Awakening' und 'No Time To Lose', für mich der Höhepunkt des Mitschnitts.
"At Short Notice... Live In Germany" ist zwar wieder einmal ein Livealbum, auf dem das Publikum kaum zu hören ist, aber allein durch druckvollen und dynamischen Vortrag der Gruppe ist in jeder Sekunde klar, dass hier eine Liveaufnahme vorliegt. Wer nicht schon die DVD hat, sollte hier zulangen. "At Short Notice... Live In Germany" ist eine gute Livescheibe zum richtigen Zeitpunkt in der Bandgeschichte.
Anspieltipp: Back From Hell, No Time To Lose, Long Live The King, (The) Awakening
- Redakteur:
- Stefan Kayser