NATUR - Afternoon Nightmare
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2021
Mehr über Natur
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dying Victim Productions
- Release:
- 26.03.2021
- Afternoon Nightmare
- Poison King
- The Contract
- Sick Of Dying
- Metal Henge
- Marry Cross
- Interlude
- Unsolved Mysteries
Was lange währt...<br />
Vor Jahren kaufte ich einmal ein Album namens "Head Of Death" enier obskuren Band namens NATUR. Band- und Albumname ließen schmunzeln, die Musik hingegen konnte voll überzeugen. Und dann passierte ewig nichts, ich verlor die Truppe aus den Auge, ging davon aus, dass es sich um eine Eintagsfliege gehandelt hatte, ein kauzig-kultiges Album und dann eben die Vergessenheit. Doch nun, fast eine Dekade später steht plötzlich Album Nummer zwei in den Startlöchern und "Afternoon Nightmare" macht nahtlos da weiter, wo die Band 2012 für mich aufhörte.
Inzwischen weiß ich zwar, dass 2015 noch eine EP erschien, diese habe ich aber nach wie vor nicht gehört, was ich aber zu ändern versuchen werde. Denn NATUR aus Brooklyn zockt genau die Art Metal, die ich so gerne mag. Kauzig, eigenwillig und faszinierend, mit mittelhohem, kraftvollem Gesang. Irgendwo zwischen SLOUGH FEG, ARGUS und einer leichten Prise Horror á la KING DIAMOND oder MERCYFUL FATE.
Die Songstrukturen und Riffs sind von den üblichen Genrekonventionen deutlich entfernt und entfalten bei wiederholtem Hören ihre Wirkung, die oft beschworene Langzeitwirkung ist hier in jedem Fall garantiert. Dazu kommen sparsam eingesetzte Horror-Elemente, hier und da mal ein wenig Orgel oder ähnliches, um die Atmosphäre zu unterstützen und den Texten Nachdruck zu verleihen. Und dazu gibt es dann eben diesen verdammt starken Gesang von Ryan Weibust, der auch noch die zweite Gitarre verantwortet.
Alles in allem gelingt es NATUR mit "Afternoon Nightmare", den Stil des Debütalbums fortzusetzen, hier und da noch etwas zu nuancieren und schlicht sehr starken, klassischen Heavy Metal zu spielen, der nicht langweilig wird, nicht angestaubt klingt und den man immer wieder auflegen kann und ein paar neue Dinge entdeckt. In diesem Subgenre ist das eine verdammt große Leistung und ich hoffe, dass wir auf Album Nummer drei nicht wieder neun Jahre warten müssen. Und ganz vielleicht, wenn die Seuche vorbei ist, dürfen wir die vier New Yorker auch mal auf einer Bühne in Königshofen, Würzburg oder Hörnerkirchen bewundern, denn genau da gehören sie hin.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst