NAUMACHIA - Callous Kagathos
Mehr über Naumachia
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Metal Minds/MMP
- Release:
- 09.06.2008
- Modern Victimology
- Centurion
- Speculus Mundi
- Shanguine Harvest
- Minimum Fatal Dose
- Fuga - (Instrumental)
- Satyriatus
- Tenebroso
- Morsus Ora
- Sublatio
- Ancient Breed
- Harvestterror
- Deadly Threshold - (Bonus Track)
NAUMACHIA mit zweitem Werk.
Black Metal ist in der Regel nicht meine Dauerbefeuerung, schon, weil mir der Umstand, dass sich die Erwachsenen umziehen und im Gesicht bleich anmalen, mindestens nicht geheuer ist. Aber wenn man sich etwas Zeit nimmt und ein wenig sucht, dann kann man dem Tun einiger Weniger schon partiell etwas abgewinnen. Dass sich die Genres vermischen, die Spielarten voneinander – sagen wir: lernen –, ist schon immer spannend gewesen. Hier ist auch so ein Versuch: NAUMACHIA aus Polen.
Der illustre Dreier spuckt nach knappem Intro einen energetischen 'Centurion' heraus, der sich im Refrain zum lippenkräuselnden Mitkreischhit entwickelt. Die alte Regel, dass Drittsongs meist hervorstechen, bewahrheitet sich auch hier. Das Riff ist vom dunklen Fürsten selbst gekritzelt worden! Soyak, Armand und Koshen böllern hier eine Art Jazz für Tempelritter heraus, im Mittelteil scheint einer der Behelmten wirres Zeug zu palavern, es disharmoniert und dreht sich, bevor das anfängliche Grundgerüst wieder erklommen wird. Wie in einem inneren Absturz endet 'Speculus Mundi' mit hervorragendem Endriff – spätestens nun weiß jeder, warum es diese Art von Musik gibt.
Nachdem mal wieder dunkle Frickel-Elemente den Hörer eingelullt haben, werfen die Kandidaten wieder das bewährte Maschinchen an. Leider, denn auf Dauer flötet und treibt die Eingängigkeit ab, die Mannen verlassen sich zu sehr auf den konstant bemühten Kontrast zwischen Hochtechnikklampfe und kürzeren Versatzstücken. Weiterskip, weiterschalt. Wir sind bei 'Tenebroso' nur mal exemplarisch: Das Synth [??? - d. Red.] wimmert das nahende Gewitter an, und als man dies erwartet, fliegen einem auch schon die Digitalien um die Lausche. Eigentlich wollte ich diese Platte nutzen, um meinen Frieden mit dem Black Metal zu erhärten, in mein Blut einzusprengen [wie bitte? - d. Red.] – hat nicht geklappt. 'Harvesterror' macht noch mal einen guten Eindruck, der Bonustrack ist dem Abschied geweiht und dementsprechend etwas weinerlich angelegt.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben