NAUMACHIA - Wrathorn
Mehr über Naumachia
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Adipocere Records
- Intro
- Blutstud
- Vorphal
- Diamond
- Muertos
- Lifeitis
- Sickened
- Cyberian Dance
- Wrathorn
Die Polen NAUMACHIA bereiten auf ihrem Debüt "Wrathorn" ein episches Stück Death Metal auf, das in groben Zügen an solche Bands wie AMON AMARTH, DISSECTION, NORTHER, TRAUMA oder KALMAH erinnert. Sie polieren ihre Mucke mit jeder Menge Piano auf, was wirklich hervorragend zu der Musik passt (teilweise aber etwas zu laut reingemixt ist). Darüber liegt mehr oder weniger technisch geprägte Death-Metal-Arbeit an sämtlichen Instrumenten. Das Ganze wirkt sehr dramatisch und theatralisch, geht aber im Großen und Ganzen wunderbar leichtfüßig zwischen den Lauschlappen durch. So bietet bereits der Opener 'Blutstud' allerfeinste Melodic-Death-Kost mit einem klasse Frontmann Soyak, der ein Hammerorgan an den Start bringt, das der Musik ordentlich Arsch verleiht. Treibend, mit ordentlich Klampfenstakkato inside, setzt sich der Song schon nach wenigen Sekunden im Ohr fest. So geht es auch mit dem anschließenden 'Vorphal' weiter, das allerdings auch die von mir so verhassten Spinettsounds ans Licht bringt. Sieht man mal von diesem kleinen Schönheitsfehler ab, offenbart sich aber ein Melodikhammer allererster Güte, der mit viel NWoBHM-flankierter Gitarrenarbeit ganz im Sinne der geistigen Brüder CHILDREN OF BODOM an der Hörerseele nagt. Immer mal wieder wechseln die Stimmungen, driften NAUMACHIA zwischen brachialer Haue und dramatischer Einöde. Die Mischung macht´s, und die stimmt bislang.
Mit 'Diamond' zeigen die Polen, wo der Hammer hängt, und semmeln mal eben mit Lichtgeschwindigkeit drauflos. Zum Refrain hin wird das Tempo wieder gedrosselt und es schleicht sich ein astreines MAIDEN-Solo ein, bevor sich der Refrain hymnisch warm wie ein frischer, sauerstoffreicher Blutfluss ergießt. Die Qualität bleibt hoch, denn die anschließende Hymne 'Muertos' ist sicherlich live eine absolute Granate. Welch ein geiles Riff, KALMAH wären stolz! Der verträumte Strophenpart mit einem absoluten Überhook will schon nach dem ersten Genuss nicht mehr aus der Hirnschale und kleistert die Sinne mit ordentlich Melodieüberschuss zu. Verdammt stark! 'Lifeitis' beginnt mit einer knappen Minute Pianoeinleitung, bevor der Blast-Beat-Hammer geschwungen wird. Doch spätestens bei den Soli grinsen MAIDEN wieder durch. Eigentlich beängstigend, wie technisch versiert und stilsicher es da aus den Boxen tönt. Genauso beängstigend ist auch die Trefferquote auf der Scheibe. Ich konnte jedenfalls keinen wirklichen Ausfall verzeichnen. Hier und da gibt es sicherlich was zu verbessern, was ich jetzt allerdings auf die Wahl der Keyboardsounds reduzieren möchte. Denn songwriterisch ist auf "Wrathorn" eigentlich alles gesagt.
Was mich ein wenig nervt sind die Enden der Songs, die eigentlich immer irgendwie abgehackt wirken. Man ist noch schön am Mitgehen und plötzlich macht es Plop und der Song ist zu Ende. Komisch, aber na ja! Die Produktion ist reichlich fett geworden, auch wenn sie irgendwie sehr gut in die Achtziger gepasst hätte. Sie klingt sehr organisch und nach analogen Aufnahmegeräten, was ordentlich Druck erzeugt.
Somit bin ich der festen Überzeugung, dass NAUMACHIA mit "Wrathorn" jedem Melodic-Deather, der was mit besagten Bands anfangen kann und auch vor einer Portion Symphonik nicht zurückschreckt, ordentlich Sättigungsgefühl bescheren sollte. Starker Einstand in eigentlich allen Bereichen!
Anspieltipps: Blutstud, Diamond, Muertos
- Redakteur:
- Alex Straka