NAZARETH - Tattooed On My Brain
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2018
Mehr über Nazareth
- Genre:
- Hard Rock / Classic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l. / Soulfood
- Release:
- 12.10.2018
- Never Dance With The Devil
- Tattooed On My Brain
- State Of Emergency
- Rubik’s Romance
- Pole To Pole
- Push
- The Secret Is Out
- Don’t Throw Your Love Away
- Crazy Molly
- Silent Symphony
- What Goes Around
- Change
- You Call Me
Ist das noch NAZARETH?
Da die Band in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum feiert, ist davon auszugehen, dass man uns diesbezüglich noch gesondert mit diversen Veröffentlichungen die Ehre erweisen wird. Das dieser Tage erscheinende 24. Studioalbum der immer noch weltweit bekanntesten Rockband Schottlands ist davon jedenfalls ausgenommen. Schließlich hat es nichts mit Retrospektiven jeglicher Art zu tun, sondern stellt viel mehr einen Neuanfang dar.
Auf "Tattooed On My Brain" ist nämlich zum ersten Mal der inzwischen gar nicht mehr so neue Sänger Carl Sentance zu hören. Der zählt bekanntermaßen seit vier Jahren zum Line-Up und hat sich zumindest in der Live-Situation als kompetenter Nachfolger des legendären, krankheitsbedingt zum Aussteigen gezwungenen Dan McCafferty erwiesen. Seine Klasse als Sänger ist hinlänglich bekannt, nicht bloß durch seine Alben mit PERSIAN RISK, auch die Tatsache, dass er immer wieder gerne von Musiker-Kollegen wie Don AIREY, Dario MOLLO oder Klaus SCHUBERT für Beiträge eingeladen wird, spricht für den Waliser.
Zusammen mit Pete Agnew, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied am Bass, dem mit 24 Dienstjahren längst dienenden NAZARETH-Gitarristen Jimmy Murrison und Lee Agnew, der nach dem Tod von Ur-Drummer Darrel Sweet 1999 den Platz hinter dem Drum-Kit in der Formation seines Vaters übernahm, fand sich Carl im "Sub Station"-Studio im schottischen Rosyth ein, um unter der Regie von Yann Rouiller insgesamt 13 neue Nummern aufzunehmen.
Das Songmaterial lässt sich in Summe grob unter dem Begriff Classic / Hard Rock zusammenfassen und dürfte auch bei Konzerten ganz gut zur Geltung kommen, zumal die Herrschaften selbstredend wissen, was ein Song benötigt, der auch eine live funktionieren soll. Dadurch ist auch für ein unterhaltsames wie abwechslungsreiches Programm gesorgt, zumal vom stampfenden Dampfhammer ('Never Dance With The Devil') über lässig-groovende Riff-Rocker ('Crazy Molly') sowie Ausflüge in den Boogie-Rock ('Pole To Pole') bis hin zu bluesigen Nuancen ('Rubik’s Romance') alles geboten wird, was zu gepflegtem Classic Rock irgendwie dazugehört.
So weit, so gut. Dennoch dürfte es dem Vierer passieren, mit der Frage konfrontiert zu werden, ob es nicht doch einfacher gewesen wäre, diese Scheibe unter einem anderen Bandnamen zu veröffentlichen. Zwar ist NAZARETH nun wahrlich nicht die erste Band, die nach einem Sängerwechsel einen Neuanfang versucht, da die Gesangsperformance von Carl allerdings dermaßen weit vom rauchig-deftigen Vortrag seines Vorgängers entfernt ist und Dans Stimme DAS Markenzeichen des Band-Sounds schlechthin darstellte, darf darüber auf jeden Fall diskutiert werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer