NAZCA SPACE FOX - Ceres
Mehr über Nazca Space Fox
- Genre:
- Psychedelic Rock / Space Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Tonzonen Records
- Release:
- 27.09.2024
- Weltraumwind
- The Parrot
- Quiet
- Watching The Weather Change
- Echo Control Device
Aus der Tiefe des Raums.
Es gibt natürlich Fans instrumentaler Rockmusik, aber im Allgemeinen wird sie doch gerne mal unterschätzt. Dabei machen Bands wie LONG DISTANCE CALLING, THE SPACELORDS, OZRIC TENTACLES, ELECTRIC ORANGE, QUANTUM FANTAY und eben auch NAZCA SPACE FOX eine Menge Freude. Vielen mag die Ausdruckskraft des Gesangs fehlen, aber wenn die menschliche Stimme abwesend ist, müssen eben die Instrumente umso beredter sein.
Bei der Frankfurter Formation NAZCA SPACE FOX ist es ganz klar die Gitarre, die den Erzählton angibt, auch wenn das Zusammenspiel mit Bass und Schlagzeug eine sehr wichtige Komponente ist. "Ceres" ist das dritte Studiowerk der Space Rocker und knüpft nahtlos an die beiden Vorgänger "Nazca Space Fox" und "Pi" an. Die Musik des Trios ist schon beinahe minimalistisch zu nennen, was aber nicht heißt, dass sie eindimensional oder langweilig wäre. Im Gegenteil, die fünf Stücke transportieren ganz unterschiedliche Stimmungen. Im Unterschied zu vielen anderen Space-Rock-Bands mit psychedelischer Ausrichtung sind die Stücke auf "Ceres" reduzierter in den Arrangements. So werden beispielsweise Keyboards nur sehr sparsam eingesetzt. Das war auf dem selbstbetitelten Debütalbum noch etwas anders. Auch arbeiten die Frankfurter mit repetitiven Strukturen, die eine hypnotische Wirkung ausüben. Durch die Halleffekte entstehen klare und offene Klangräume.
Mit dem ausgesprochen stimmungsvollen Opener 'Weltraumwind' gelingt dem Trio ein exzellenter Einstand. Der Kontrast zwischen zerbrechlichen Gitarrenmelodien und stark verzerrten Riffs ist NAZCA SPACE FOX bei diesem Zehnminüter hervorragend gelungen. Auch der Groove der Rhythmusfraktion ist hervorzuheben. Das ist nicht nur wegen des schönen Hauptthemas eines der stärksten Stücke der bisherigen Bandgeschichte. 'The Parrot' erinnert ein wenig an die frühen Alben von BLACK SABBATH. Dass effektvolles Riffing den Song bestimmt, lässt sich vielleicht denken. Auch hier darf getrost gegroovt werden. Wie schon der Titel verrät, ist 'Quiet' insgesamt eher ein ruhiger Vertreter seiner Gattung, der an dritter Stelle der Songreihenfolge perfekt platziert ist. Freunde stark verzerrter Gitarren kommen aber auch hier auf ihre Kosten. Mit 'Watching The Weather Change' und 'Echo Control Device' folgen noch zwei Longtracks, die es auch in sich haben. Ich mag die stark verhallten Becken im erstgenannten Stück und den geduldigen Aufbau des letzteren.
"Ceres" gehört zu den gelungensten Instrumentalalben der letzten Zeit. Die eher sparsamen Arrangements lenken die Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge in den Songs: Melodien, Riffs und Groove. Kompositionen, Produktion und Artwork bilden ein stimmiges Gesamtkonzept, das sich sehr gut dazu eignet, sich ein wenig aus dem Alltag in andere Welten hinwegzuträumen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens