NAZXUL - Iconoclast
Mehr über Nazxul
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eisenwald Tonschmiede
- Release:
- 27.09.2009
- Apoptosis
- Dragon Dispitous
- III
- Black Wings
- V
- Iconoclast
- I
- Set In Array
- II
- Symbol Of Night & Winter (Ancient Lords)
- Oath (Fides Resurrection)
- Stain Of Harrow
- World Oblivion
- Threnody
Nach langer Funkstille sind die Australier mit einem starken BM-Album von alter Güte zurück!
Das bereits seit 1993 aktive Quintett gehört zu den dienstältesten australischen Schwarzheimern und doch ist "Iconoclast" nach dem 1995er-Werk "Totem" erst das zweite reguläre Studioalbum der Jungs aus Sydney. Diverse Splits, EPs und Livedokumente aus der Zeit zwischen dem Debüt "Totem" und dem Zweitling zeigen jedoch, dass die Band niemals richtig weg vom Fenster war.
Ihr hört "Iconoclast" auch an, dass es sich hier nicht um ein billig zusammen geschustertes Scheibchen handelt, sondern um ein wertiges, intensiv ausgearbeitetes Stück schwarzen Stahls, das sich keineswegs hinter den Veröffentlichungen aus den Mutterländern des Black Metals verstecken muss. Die Hauptzutaten der NAZXUL-Mischung sind sehr präsente Keyboards, die allerdings weniger im Bombast als vielmehr im Bereich der düsteren, Raum greifenden Atmosphäre eingesetzt werden. Dazu kommen walzende Riffs, die in verschiedenen Tempi eingesetzt werden und durchaus auch mal zum schweren Headbangen im getragenen Rhythmus einladen, wie beispielsweise beim großartigen Titelstück. Doch auch in den schnellen bis rasenden Momenten eines Stückes wie 'II' verfällt die Band niemals in konturloses Gehacke. Es ist immer genug Tiefgang und düstere Stimmung vorhanden, um den Hörer mitzunehmen. Diesem Zweck dienen auch zahlreiche Ambient-Zwischenspiele und orchestrale Passagen. Doch auch die regulären Kompositionen sind abwechslungsreich, was gegen Ende nochmals durch ein intensives, angriffslustiges und heimtückisches, aber doch auch hintergründiges Stück wie 'World Oblivion' illustriert wird.
NAZXUL ist wahrlich keine Band, welche die Black-Metal-Szene an neue Gestade navigieren wird. Dazu sind die Zutaten zu bekannt und bewährt. Surrende Riffs und finstere Keyboard-Wände, welche den Hörer vor dem inneren Auge durch die Hallen Morias geleiten, und der keifende Gesang des Nazgûls, pardon, Nazxuls. Das kennt man alles zur Genüge. Doch es gibt eben Bands, die hier nach Schema F vorgehen und euch zwölfmal den selben Song eintüten, ohne zu variieren, ohne zu unterhalten und ohne zu fesseln - und es gibt Bands wie NAZXUL, welche Altbewährtes mit viel Gespür für Spannung und Komposition zelebrieren. Zu Letzterem solltet ihr greifen, wenn ihr noch immer Gefallen an starkem traditionellem Black Metal mit viel Atmosphäre habt, der den kitschigen Bombast vieler modernerer Bands gekonnt vermeidet.
Anspieltipps: Iconoclast, II, World Oblivion
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle