NAZXUL - Totem (Re-Release)
Mehr über Nazxul
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eisenwald Tonschmiede
- Release:
- 07.01.2011
- Totem
- Watching And Withering
- I Awaken (Amongst Them)
- Unearthed
- Vermis Mysteriis
- Hatred
- Endless Reign Of Power
- Distance Begins
- Amidst The Flames
- End
Re-Release eines australischen Black Metal-Klassikers!
NAZXUL gehören zur Kategorie der absoluiten Insider-Bands, die seinerzeit mit der zweiten Welle der nordischen Black-Metal-Szene unter anderem deswegen nicht zum Zuge kamen, da es den Australiern schlichtweg an passender Unterstützung seitens einer tatkräftigen Plattenfirma mangelte. Anno 1994 veröffentlichte die Band ihren persönlichen Meilenstein "Totem", der in der Masse der Releases förmlich davongeschwommen war, die verdiente Aufmerksamkeit daher auch nur von einigen Die-Hard-Tradern erfuhr. Mehr als 15 Jahre später erfährt die Scheibe nun eine plötzliche Neuveröffentlichung - und bleibt auch nach all den jahren ein absolut zeitloses Schwarzmetall-Dokument.
"Totem" zeichnet sich vor allem durch seine unkonventionellen Aspekte beim Songwriting aus; die Band bemüht zu keiner Zeit hymnische Elemente, noch strebt man nach der finsteren Eleganz von Größen wie SATYRICON oder GOGOROTH. Stattdessen steht das Album für die klirrend-frostige Verrohung, die hier mit immer fieseren Mitteln inszeniert wird, bis zur letzten Sekunde aber auch alles andere als bekömmlich bleibt. NAZXUL machen hier definitiv ihr eigenes Ding, strahlen die heutzutage offtmals vermisste, hasserfüllte Bösartigkeit aus, halten ihr Material derweil aber gleichermaßen sehr vielschichtig. Ständige Tempowechsel sind dementsprechend ein probates Stilmittel, auf das die Australier oft genug zurückgreifen, dies zwar nicht immer so einprägsam oder gar majestätisch wie seinerzeit in Skandinavien, dafür aber mindestens von der gleichen Klasse wie die vergleichbaren Releases von DARKTHRONE bis DARK FUNERAL.
Beim Re-Release fällt allerdings auf, dass die Soundqualität sehr stark schwankt und vor allem die schnelleren Nummern ab und zu ein wenig matschig aufbereitet sind. Dies erschwert den Zugang zur eh schon nicht ganz so leicht aufzunehmenden Scheibe noch zusätzlich undd dürfte auch für manchen hartgesottenen Fan ein kleines Hindernis bei der ersten Beschallung sein. Andererseits ist "Totem" eine Platte, die wächst und genügend Qualitäten besitzt, um langfristig zu begeistern - sofern man eben die Geduld dafür aufbringt, die vielen kleinen Facetten des verrohten Aussie-Sounds anzunehmen. Für Liebhaber der klassischen schwarzen Tonkunst ist das Teil allerdings unverzichtbar: Einerseits weil es ein absolutes Original ist, andererseits aber auch weil die Materie keinesfalls den typisch-gängigen Prinzipien der nordischen Schule entspricht!
Anspieltipps: Watching And Withering, Hatred
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes