NEAERA - Omnicide - Creation Unleashed
Mehr über Neaera
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade/SPV
- Release:
- 29.05.2009
- I Loathe
- Prey To Anguish
- The Wretched Of The Earth
- Grave New World
- Age of Hunger
- Caesura
- Omnicide
- In Near Ruins
- The Nothing Doctrine
- I Am The Rape
Die Steigeerung von kompromisslos hört schon seit geraumer Zeit auf den Namen NEAERA - und ab jetzt auf den Titel "Omnicide"!
NEAERA sind Gewalt pur - live, im Studio, auf Konserve, im Pit, ja überall wo man dem Sound der Münsteraner bislang lauschen durfte, hatte man stets das Gefühl, man würde jeden Moment ordentlich eins verpasst bekommen oder gleich von einem Sturm von den Beinen gerissen werden. Dass sich Qualität letzten Endes auch durchsetzt, hat die Band vor geraumer Zeit selber in Erfahrung bringen können, denn immeerhin landete ihr drittes und letztes Album auf einem respektablen 65. Rang in den Album-Charts - nicht schlecht für eine Band, die sich um Konventionen einen Dreck schert und bislang immer kompromisslos ihr Ding durchgezogen hat!
Mit "Omnicide - Creation Unleashed" beweisen NEAERA nun, dass sie sich von den jüngsten Ehren wenig haben beeindrucken lassen. Ganz im Gegenteil: Statt sich mit melodiöseren Arrangements noch weiter der Masse zu öffnen, ist die Band den genau umgekehrten Weg gegangen. Ferner sind auch die Core-Inhalte nahezu völlig aus dem Klangbild der Westfalen verschwunden und wurden gegen einen ganzen Wust aus SLAYER-kompatiblen Riffs eingetauscht, die einmal im stampfenden Monstergroove, im nächsten Moment aber auch wieder wie eine räudige Abrissbirne über die moshenden Körper hinwegfegen. Schon zu Beginn machen NEAERA keine Gefangenen und entfalten in Tracks wie 'I Loathe' und 'Prey To Anguish' eine in dieser Form nie dagewesene Aggression. Satte Tempovorstöße werden hier mit fast schon todesmetallischem Gebrüll gekoppelt. Und obendrein zwingt einen der monströse Rhythmusteppich immer wieder ehrfürchtig in die Knie.
Im späteren Verlauf kehren aber auch bekannte Tugenden wieder in den Bandsound zurück und entschärfen das räudige Geschoss ein klein wenig. 'Caesura' beispielsweise übeerzeugt mit coolen Hooklines, und auch 'The Nothing Doctrine' bleibt dank der melodischeren Passagen schneller haften und verscheucht die pure Obsession zur Brutalität ein klein wenig.
Nichtsdestotrotz muss man wohl ganz klar konstatieren, dass "Omnicide - Creation Unleashed" das bislang derbste Album der Münsteraner ist, die Band immer deutlicher vom Metalcore zum Modern Thrash führt und gleichzeitig beweist, dass dieses Genre ohne die Existenz von SLAYER nie hätte bestehen können. Ein solches Brett, wie es NEAERA hier ins Rennen schmeißen, hat die Szene schon seit einiger Zeit nicht mehr wahrnehmen dürfen!
Anspieltipps: I Loathe, Age Of Hunger, I Am The Rape
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes